Will Apple Chiplieferant Samsung durch TMSC austauschen?

Die einst so stabile Verbindung zwischen Samsung und Apple scheint gerade zu zerbrechen. Erst verlangten die Südkoreaner vehement Einsicht in die Apple-Entwicklungen (wir berichteten), dann entschieden sich die Kalifornier im April, Samsung wegen Produktkopiererei beim Galaxy-Tablet zu verklagen. Sie werfen ihrem Zulieferer vor, iPad-Patente verletzt zu haben. Prompt lieferten die Koreaner bei der internationalen Handelskommission ITC eine Gegenbeschwerde ein.
Das Verhältnis scheint zerrüttet. »Derweil steht TSMC bereit. Man habe sich detailliert vorbereitet auf die Bestellung von Apple, die offiziell aber noch nicht erfolgt ist. Das hängt noch von Details ab«, erzählte eine nicht genannte Quelle dem Wirtschaftsnachrichtendienst Reuters. Apple interessiere vor allem, wie viele fehlerfreie Prozessoren pro Wafer möglich sind beziehungsweise garantiert werden können. Wenn zwei mögliche Partner sich über solche Details austauschen, dann scheint es durchaus ernst zu werden mit einem Abzug der Produktion aus Südkorea.
Branchenbeobachter hatten damit gerechnet, seit die beiden Konzerne ihre Anwälte eingeschaltet haben. »Apple versucht ohnehin gerade, seine Produktionsaufträge zu diversifizieren (wir berichteten). Trotzdem glaube ich, dass die Amerikaner auch weiterhin irgendeine Art von Beziehung zu Samsung aufrechterhalten werden,« merkt William Wang an, seines Zeichens Analyst bei Fubon Securities.
Auch Wang tippt auf TSMC als neuen Lieferanten, und zwar wahrscheinlich auch schon für den A6-Prozessor. Er kann sich aber nicht vorstellen, dass die Taiwaner die ganzen 100 Prozent der benötigten Chipmenge werden liefern dürfen.