Erste portable Festplatten mit USB 3.0 und Thunderbolt angekündigt
Auf der Messe Computex in Taiwan hat Buffalo Technology die MiniStation HD-PATU3 gezeigt. Es handelt sich nach Angaben des Herstellers um die weltweit erste externe Festplatte mit Schnittstellen für Thunderbolt und USB 3.0 Strom bekommt sie über den Datenanschluss, ein Netzteil ist nicht erforderlich.
Buffalos externe Festplatte arbeitet mit MacOS und Windows und unterstützt Mac OS X Time Machine, so dass sie sich auch als Backup-Medium für Apple-Nutzer eignet. Die Buffalo MiniStation HD-PATU3 kommt laut Anbieter “im Sommer” in Deutschland auf den Markt. Sie wird mit Speicherkapazitäten von 500 GByte und 1 TByte angeboten werden.
Aber der Wettbewerb schläft nicht: Freecom hatte bereits zur CeBIT das Modell Mobile Drive Mg als externe Festplatte mit Thunderbolt-Schnittstelle angekündigt. Es kommt nun voraussichtlich Ende Juli auf den Markt. Auch das Freecom-Produkt wird sowohl mit Thunderbolt als auch mit USB 3.0 ausgerüstet sein. Seine Besonderheit ist die flache Bauweise: Nach Informationen von ITespresso ist es nur 15 Millimeter hoch und damit deutlich schlanker als das Buffalo-Gerät.
Update 17 Uhr 50: Inzwischen hat Freecom Details zur Mobile Drive Mg offiziell per Pressemitteilung bekannt gegeben: Das externe Laufwerk kommt mit 1 TByte Speicherkapazität, ist mit Mac HFS+ formatiert und ebenfalls kompatibel zu Time Machine. Der unverbindliche Verkaufspreis beträgt 239 Euro. Das Gerät mit Magnesiumgehäuse wird wie angekündigt ab Ende Juli in den Handel kommen.
Und G-Technology, eine Marke der Speichersparte von Hitachi, hat mit G-Raid ebenfalls eine externe Speicherlösung mit Thunderbolt angekündigt: Allerdings ist das Modell mit bis zu 8 TByte Speicher trotz seiner recht handlichen Abmessungen von 23,5 mal 13 mal 8,6 Zentimetern eher für den Schreibtisch als den mobilen Einsatz gedacht.
Übergangslösungen und reine Thunderbolt-Produkte
Zudem bieten Anwendern, die vorhandene Speichergeräte via Thunderbolt nutzen wollen, zum Beispiel Seagate und LaCie Lösungen an. Und Belkin und Matrox haben Docking-Stations mit der Technologie angekündigt.
LaCie hat seit April den “eSATA Hub Thunderbolt Series” im Programm. Damit können eSATA-Festplatten an Thunderbolt-kompatible Macs ohne ExpressCard/34-Steckplätze angeschlossen werden. Der eSATA-Hub erhöht auch die Datentransferraten und ermöglicht die Reihenschaltung mit anderen Thunderbolt-Peripheriegeräten. Es lassen sich bis zu 12 eSATA-Festplatten (6 Hubs mit je 2 eSATA-Festplatten pro Hub) an einen Mac anschließen, die maximale eSATA-Datentransferrate von 3 Gbit/s bleibt dabei erhalten.
Seagate bietet seit Februar den GoFlex Thunderbolt-Adapter an. Er macht die Laufwerke der GoFlex-Serie des Herstellers für den Anschluss an die schnelle Übertragungstechnologie bereit. Vorteil ist auch hier, dass sich ältere Platten, vor allem solche mit größerer Kapazität, an die neue Schnittstelle anschließen lassen. Denn wie auch die Buffalo-Neuvorstellung zeigt, kommen echte Thunderbolt-Produkte entweder zunächst mit vergleichsweise kleiner Kapazität, um attraktive Preispunkte zu treffen, oder sind – wie das Hitachi-Produkt zeigt, vergleichsweise teuer, da sie sich an anspruchsvolle Anwender richten.
Wer externe Speicher nur mit Thunderbolt-Port sucht, wird zum Beispiel schon seit einigen Wochen bei Elgato, LaCie oder Western Digital fündig.
Thunderbolt hatte dessen Erfinder Intel vor über einem Jahr vorgestellt. Es ist nicht nur für Peripheriegeräte gedacht, sondern auch zum Anschluss von Displays, die HD-Auflösungen unterstützen. Somit kann Thunderbolt Monitoranschlüsse ersetzen. Die ersten Geräte, die Thunderbolt unterstützten, waren Apples im Februar 2011 angekündigte Macbook-Pro-Modelle. Inzwischen sind die ersten Windows-PCs mit der Verbindungstechnik auf dem Markt. Im Januar hat Acer etwa das Ultrabook Aspire S5 vorgestellt, das über eine Thunderbolt-Schnittstelle verfügt. Asus und Lenovo planen, Ultrabooks mit Thunderbolt-Port in der zweiten Jahreshälfte 2012 zu bringen.