Tado schließt weitere Finanzierungsrunde über 15,2 Millionen Euro ab
Das Geld für das Münchner Start-up stammt von Siemens, Statkraft Ventures, Target Partners, Shortcut Ventures und der BayBG. Es soll zur zügigen Entwicklung weiterer Produkte und die internationale Expansion aufgewendet werden. Insgesamt ist Tado damit nun mit rund 30 Millionen Euro finanziert.
Tado hat eine weitere Finanzierungsrunde abgeschlossen, in deren Rahmen insgesamt 15,2 Millionen Euro eingenommen wurden. Insgesamt wurden damit nun rund 30 Millionen Euro in das Münchner Start-up finanziert. In der aktuellen Runde zählen unter anderem die Venture-Capital-Einheit von Siemens, Statkraft Ventures, Target Partners, Shortcut Ventures und die BayBG zu den Investoren.
Ins Licht der breiten Öffentlichkeit trat Tado 2012, als es für seine Heizungssteuerung über die Cloud eine erste Auszeichnung erhalten hat. Außer in Deutschland war das Unternehmen auch früh schon in Großbritannien erfolgreich – dort nicht zuletzt, weil aufgrund schlecht isolierter und zahlreicher Eigenheime der Nutzen der zunächst angebotenen Heizungssteuerung und die Anzahl der potenziellen Interessenten hoch waren.
Mit einer Kickstarter-Kampagne, in deren Rahmen über 200.00 Dollar eingenommen wurden, wagte es 2014 den Schritt auf den US-amerikanischen Markt und baute das Angebot dafür auch um die Steuerung von Klimaanalagen aus. Noch im selben Jahr wurde zudem eine Finanzierungsrunde über 10 Millionen Euro abgeschlossen. An ihr nahmen bereits die nun auch diesmal wieder beteiligten Wagniskapitalgeber Target Partners und Shortcut Ventures teil.
“Es besteht kein Zweifel, dass die Klimasteuerung in den eigenen vier Wänden zukünftig digital und eng vernetzt mit lokalen Dienstleistern stattfinden wird. Mit Tado wollen wir der weltweit führende Anbieter sein – mit den kompatibelsten Produkten, den intelligentesten Apps und den besten Serviceangeboten”, wird Christian Deilmann, Gründer und CEO, in einer Pressmitteilung zur aktuellen Finanzierungsrunde zitiert.
Das Tado-Konzept besteht aus zwei Komponenten: einem Thermostat und einer App. Das Thermostat lässt sich sowohl an neuen als auch alten Heizungen anbringen. Einzige Voraussetzung ist, dass der Nutzer die volle Kontrolle darüber hat, was in Mehrfamilienhäusern in der Regel nicht der Fall ist. Die lernfähige App bemerkt, wenn sich Bewohner auf den Heimweg machen und wärmt das Haus dann auf die gewählte Temperatur vor. Ist niemand zu Hause, wird die Leistung der Heizung dagegen automatisch reduziert. In den Regelkreis fließen zudem lokale Wettervorhersagen ein. Laut Tado lassen sich die Energiekosten so um fast ein Drittel senken. Mit “Tado Care” werden inzwischen zudem in Kooperation mit dem lokalen Handwerk Reparatur-Dienstleistungen angeboten.
In dem Bereich sind auch das Start-up Thermondo aus Berlin und easyHeizung aus Köln aktiv. Bei beiden liegt der Schwerpunkt allerdings auf dem Austausch von Heizungen. Sie setzen beide von der Leadgenerierung über den Vertrieb bis zu Installation auf digitale Prozesse. Aufgrund einer überschaubaren Anzahl von Angaben zum Haus und zur vorhanden Heizung wird unmittelbar auf der Website ein verbindliches Angebot erstellt. Nutzer sollen so schnell und günstig an die für sie beste Technik zum besten Preis kommen. Die Installation wird dann mit Teams oder Kooperationspartner aus dem Handwerk vor Ort erledigt.