Neuerliche Finanzierungsrunde bringt Tado 20 Millionen Euro frisches Kapital

Start-UpUnternehmen
tado_Smart-Thermostat (Bild: Tado)

Das gesamte Wagniskapital des Start-ups steigt damit auf über 50 Millionen Euro. Investor ist InvenCapital, der Risikokapitalfonds des tschechischen Energiekonzerns CEZ Group. Tado ist nach eigenen Angaben nun eines der international am besten kapitalisierten IoT-Startups.

Tado hat eine neuerliche Finanzierungsrunde abgeschlossen, in deren Zuge das Münchner Start-up insgesamt 20 Millionen Euro eingenommen hat. Das gesamte Wagniskapital des auf intelligente Heizungssteuerungen und Klimaanlagen spezialisierten Unternehmens steigt damit auf mehr als 50 Millionen Euro. Investor ist InvenCapital, der Risikokapitalfonds des international tätigen Energiekonzerns CEZ Group mit Sitz in Tschechien. Tado ist nach eigenen Angaben nun eines der international am besten kapitalisierten IoT-Startups.

tado_Smart_AC_Control_Product_device_and_app (Bild: Tado)
Im Zusammenspiel mit der Tado-App wärmt das Thermostat automatisch die Wohnung vor, wenn deren Besitzer sich auf den Heimweg macht (Bild: Tado).

“Wir wollen das neue Kapital gezielt nutzen, um unsere Marktführerschaft weiter auszubauen. Es ist eine Frage der Zeit bis alle Haushalte eine intelligente Heizungssteuerung haben werden”, erklärt Christian Deilmann, CEO und Gründer von Tado, in einer Pressemitteilung. Smarte Thermostate seien die einzige Technologie im Smart-Home-Segment, die über den Komfortaspekt hinaus einen messbaren Mehrwert generiere. Die gleichnamige Heizungssteuerung soll dabei etwa ein Drittel der jährlichen Energiekosten einsparen helfen.

Tado hat sein Serviceangebot in Kooperation mit dem klassischen Handwerk inzwischen auch um Reparatur-Dienstleistungen ergänzt, die es unter dem Namen “Tado Care” führt: Damit soll es beispielsweise Heizungsinstallateuren möglich sein, über ein Fernwartungsportal mit der Anlage des Kunden in Verbindung zu stehen und einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten. Weitere Partnerschaften mit lokalen Energieversorgern sollen es darüber hinaus möglich machen, dass jeder Tado-Nutzer einen Beitrag zur Stabilisierung der Energienetze leisten kann.

Das Tado-Konzept besteht grundsätzlich aus zwei Komponenten: einem Thermostat und einer App, die Heizungen und Klimaanlagen mit dem Internet verbinden. Das Thermostat lässt sich sowohl an neuen als auch alten Heizungen anbringen. Einzige Voraussetzung ist, dass der Nutzer die volle Kontrolle darüber hat, was in Mehrfamilienhäusern in der Regel nicht der Fall ist. Die lernfähige App bemerkt, wenn sich Bewohner auf den Heimweg machen und wärmt das Haus dann auf die gewählte Temperatur vor. Ist niemand zu Hause, wird die Leistung der Heizung dagegen automatisch reduziert. In den Regelkreis fließen unter anderem zudem lokale Wettervorhersagen sowie die Bauphysik eines Gebäudes ein.

Tado_Smart-Thermostat (Bild: Tado)
Das Münchner Start-up Tado stellt für die lernfähige Heizungssteuerung im Smart Home ein Thermostat und eine App bereit (Bild: Tado).

Die letzte Finanzierungsrunde hatte Tado im Oktober 2015 abgeschlossen, in deren Rahmen das Start-up 15,2 Millionen Euro eingenommen hatte. In der damaligen Runde zählten unter anderem die Venture-Capital-Einheit von Siemens, Statkraft Ventures, Target Partners, Shortcut Ventures und die BayBG zu den Investoren.

Erstmals öffentlich in Erscheinung trat Tado 2012, als es für seine Heizungssteuerung über die Cloud eine erste Auszeichnung erhalten hat. Außer in Deutschland war das Unternehmen auch früh schon in Großbritannien erfolgreich – dort nicht zuletzt, weil aufgrund schlecht isolierter und zahlreicher Eigenheime der Nutzen der zunächst angebotenen Heizungssteuerung und die Anzahl der potenziellen Interessenten hoch waren.

Mit einer Kickstarter-Kampagne, in deren Rahmen über 200.00 Dollar eingenommen wurden, wagte Tado 2014 dann den Schritt auf den US-amerikanischen Markt und baute das Angebot dafür auch um die Steuerung von Klimaanlagen aus. In den USA trifft das Münchner Unternehmen auf dem Markt der Heimautomatisierungslösungen allerdings auf starke Konkurrenz in Form der Alphabet-Tochter Nest Labs.

Das vor rund zwei Jahren von Google aufgekaufte Unternehmen stellt ebenfalls ein selbstlernendes Thermostat sowie einen Rauchmelder her. Das weiterhin autark agierende Nest hat sich seit der Akquisition außerdem wiederholt verstärkt, etwa durch eine Übernahme von Dropcam für 555 Millionen Dollar und eines Netzwerk-Hub-Herstellers namens Revolv.

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