HP zeigt speziell für Firmen konzipierte Android-Tablets

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HP Pro Slate 12 (Bild: HP)

Hewlett-Packard hat gestern auf einer Presseveanstaltung in München insgesamt acht für Unternehmen konzipierte Mobilgeräte vorgestellt. Darunter befinden sich auch zwei Android-Tablets. Das HP Pro Slate 12 bietet ein 12,3-Zoll großes Display mit einer Auflösung von 1600 mal 1200 Pixeln. Das Pro Slate 8 bietet einen 7,9 Zoll großen Bildschirm mit 2048 mal 1536 Bildpunkten. Damit schlägt der Konzern nun endlich den Weg ein, den CEO Meg Whitman bereits im Mai 2013 angedeutet hatte.

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Laut HP sind es die ersten Android-Modelle überhaupt, die sich an professionelle Anwender richten. Möglicherweise hat der Konzern aus den USA dabei aber Produkte wie das 2013 vorgestellte Fujitsu Stylistic M702 und Ruggedized-Geräte wie das Fieldbook G1 und das Fieldbook E1 von Logic Instrument übersehen.

Zumindest er selbst war aber bisher in dem Bereich nur mit bedingt firmentauglichen Geräten auf dem Markt vertreten. Und auch erste Gehvsuche von HP mit Android bei All-in-One-PCs fielen durchwachsen aus, wie ITespresso bei einem Test des HP Slate 21 feststellen musste. Auch der günstige Preis konnte die konzeptionellen und technischen Schwächen des Gerätes nicht vergessen lassen.

Möglicherweise auch durch diese ersten, wenig erfolgreichen Vorstöße klüger geworden, bringt HP jetzt gleich eine ganze Reihe von Android-Produkten. Die müssen technsich den Vergleich zu Geräten mit anderen Plattformen nicht scheuen. Und um bei den anvisierten Kundengruppen zu punkten, sind sie teilweise speziell auf diese vorbeeitet.

Im Gespräch mit der ITespresso-Schwestersite ZDNet hebt HP-Manager Michael Park nicht nur das von dieser Nutzergruppe präferierte 4:3-Format hervor, sondern verweist auch auf den Ultraschall-Stylus, den HP zusammen mit Qualcomm entwickelt hat. Anders als herkömmliche Konsumer-Tablets ließen sich die HP-Modelle damit auch für die Erstellung von Inhalten nutzen.

Das besondere an der Stylus-Lösung HP Duet Pen sei die Möglichkeit, für die Digitalsierung von Inhalten auch auf Papier schreiben zu können, das sich entweder links oder rechts des Tablets befindet. Hierfür besitzt der Stift fünf Mikrofone, die die Eingaben auf dem Tablet nicht über einen Digitizer im Display aufzeichnet, sondern per Ultraschall.

Allerdings ist HP auch hier nicht erster: So bietet zum Beispiel Livescribe die Möglichkeit, mit einem Spezialstift auf Papier erstelle Notizen unmittelbar zu digitalisieren, ebenfalls schon seit 2013 an – was sogar ziemlich ordentlich funktioniert, wie der Test von ITespresso zeigte

Für beide Tablets verwendet HP als Prozessor einen Qualcomm Snapdragon 800 mit 2,3 GHz. Ihm stehen 2 GByte RAM zur Seite. Während das 8-Zoll-Modell eine Speicherkapazität von 16 GByte Speicher bietet, sind es beim größeren Gerät 32 GByte. Das 850 Gramm schwere HP Pro Slate 12 soll noch im Januar ab einem Preis von 528 Euro erhältlich sein. Die 8-Zoll-Variante (375 Gramm) gibt es ab 379 Euro. Zum Preis des Duet Pen hat sich HP noch nicht geäußert.

HP Pro Slate 12 (Bild: HP)
Das HP Pro Slate 12 mit dem gemeinsam mit Qualcomm entwickelten HP Duet Pen (Bild: Hewlett-Packard).

Neben den Android-Tablets hat HP auch neue Windows-Modelle angekündigt. Das HP Pro Tablet 408 G1 verfügt über ein 8-Zoll-Display mit einer Auflösung von 1280 mal 800 Bildpunkten. Es wird von einem Intel Atom Z3736F angetrieben, der einen Basistakt von 1,33 GHz (Turbomodus 2,1 GHz). Der Arbeitsspeicher ist 2 GByte groß. Das Windows-8.1-Tablet soll ebenfalls noch im Januar für 249 Euro auf den Markt kommen.

Tablets für Bildungseinrichtungen, Gesundheitwesen und Produktion

Mit den beiden 10-Zoll-Tablets Pro Slate 10 EE und Pro Tablet 10 EE richtet sich HP an Bildungseinrichtungen. Während bei Ersterem als Betriebssystem Android zum Zuge kommt, läuft Letzteres mit Windows 8.1. Ansonsten sind beide Geräte identisch ausgestattet: Angetrieben werden sie von einem Atom-Prozessor, dem 1 GByte RAM zur Seite steht. Keyboard, Stylus und Dockingstation sind optional erhältlich. Das Windows-Modell soll 319 Euro kosten, die Android-Variante 289 Euro.

Mit dem 10,1-Zoll-Tablet HP ElitePad 1000 G2 Healthcare will HP Nutzer im Gesundheitsbereich ansprechen. Das Gerät verfügt über eine antibakterielle Beschichtung, ist nach IP54 gegen Wasser und Staub geschützt und erfüllt die Anforderung des US-Militärs nach MIL-STD 810G.

Das HP ElitePad 1000 G2 Rugged Tablet sieht HP für den Einsatz etwa in der Produktion oder für den Outdoor-Einsatz vor. Im Innern der Modelle ElitePad 1000 G2 Healthcare und des HP ElitePad 1000 G2 Rugged Tablet verwendet HP wieder identische Komponenten. Angetrieben werden sie von einem Intel Atom Z3795 mit 1,6 Standard- und 2,4 GHz Turbotakt, der auf 4 GByte Arbeitsspeicher zurückgreifen kann. Ein Smartcardreader ist ebenso integriert wie eine USB-3.0-Schnittelstelle, ein Netzwerkanschluss und ein HDMI-Port.

Beim internen Speicher können Anwender zwischen 64 und 128 GByte wählen. Neben WLAN (802.11 a/b/g/n) und Bluetooth stehen auch Mobilfunkmodule zur Auswahl. Beide Geräte werden mit Windows 8.1 Pro 64-Bit geliefert. Für das Healthcare-Modell verlangt HP in der Standardausstattung 1369 Euro. Die Rugged-Variante ist ab 1469 Euro verfügbar.

2-in-1-Gerät HP Elite x2 1011 G1

Das ebenfalls neu vorgestellte 2-in-1-Gerät HP Elite x2 1011 G1 ist mit einem 11,6-Zoll-Display ausgerüstet, das eine Auflösung von 1366 mal 768 Bildpunkten liefert. Optional steht auch eine Full-HD-Variante zur Verfügung. Im Tablet-Modus kommt das Gerät auf ein Gewicht von 870 Gramm. Mit einem Reise-Keyboard wiegt es 1,4 Kilogramm und mit einer Tastatur, in der ein zusätzlicher Akku untergebracht ist, 1,65 Kilogramm. Als Besonderheit unterstützt das HP Elite x2 1011 G1 optional auch WiGig. Damit kann es in Verbindung mit einer kabellosen Dockinstation verwendet werden.

Als Prozessoren stehen die drei Core-M-Varianten 5Y71, 5Y51 und 5Y10 mit 1,2 bis 2,9 GHz, 1,1 bis 2,6 GHz und 0,8 bis 2 GHz zur Wahl. Der Arbeitsspeicher kann mit 4 oder 8 GByte konfiguriert werden. Für Speicherplatz stehen SSDs von 128 bis 256 GByte parat. Der Akku bietet eine Kapazität von 33 Wh. Ein zusätzlicher Akku mit einer Kapazität von 21 Wh befindet sich in einer optional erhältlichen Tastatur. Das HP Elite x2 1011 G1 ist ab einem Preis von 999 Euro erhältlich.

Für kleinere Firmen dürften zudem die demnächst als Cloud-Lösung verfügbaren MDM-Dienste, die der Hersteller unter dem Namen Touchpoint Manager ab April auch in Deutschland anbieten will, interessant sein. Deren Funktionsumfang kann sich zwar nicht mit ausgereiften Enterprise-Lösungen messen,könnte aber für kleine und mittelständische Unternehmen ausreichend sein.

[mit Material von Kai Schmerer, ZDNet.de]

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