Desktop-Virtualisierung: Parallels Desktop 8 ist fertig
Die vergangene Woche angekündigte Virtualisierungslösung Parallels Desktop 8 ist ab sofort erhältlich. Sie ermöglicht es Mac-Nutzern, Windows, Linux oder ein anderes Betriebssystem in einem Fenster zu betreiben – parallel zu Mac OS X.
Letzte Woche waren neue Versionen beider marktführenden Virtualisierungslösungen für Macs angekündigt worden: VMware Fusion und Parallels Desktop. Beide versprachen schnellere Grafik, bessere OS-X-Integration und natürlich Unterstützung für das kommende Windows 8. Nur VMware Fusion war aber auch fertig und direkt installierbar. Parallels hat jetzt nachgezogen.
Die vor Kurzem veröffentlichte Freeware-Virtualisierung VirtualBox 4.1.20 hat bei Weitem weniger Funktionen und läuft nur auf klassischen X86-Windows-Systemen – und lässt noch keine Winows-8-Gäste zu.
Parallels Desktop 8 kostet für Neukunden als Download 79,99 Euro. Für eine Backup-CD zahlt man 14,84 Euro extra. Ein Upgrade von PD6 oder PD7 ist für 49,99 Euro möglich. Parallels 7 beherrschte Windows 8 übrigens noch nicht (ausführlicher Test hier).
Eine kostenlose Testversion von Parallels 8 gibt es bereits. Sie kann einen Monat lang eingesetzt werden.
Die neue Version unterstützt Mac OS X 10.5 Leopard nicht mehr. Voraussetzung ist vielmehr ein Mac mit OS X 10.6.8 Snow Leopard oder höher, bis hin zum aktuellen Mountain Lion (10.8). Der Rechner muss als Prozessor einen Intel Core 2 Duo, Core i3, Core i5, Core i7 oder Xeon nutzen – Core Solo und Core Duo werden nicht mehr unterstützt. Der Hersteller empfiehlt mindestens 2 GByte Arbeitsspeicher, etwa 700 MByte Festplattenspeicher für die Installation und rund 15 GByte für jede virtuelle Maschine.
Die Liste der Gastbetriebssysteme umfasst so gut wie alle Windows-Varianten, MS-DOS 6.22 und aktuelle Linux-Distributionen wie Fedora 17, Red Hat 6.x, Ubuntu 12.04 oder Suse Desktop 11. UNIX ist auf mehrere Solaris-Varianten beschränkt, dafür stehen auch Googles Betriebssysteme Chrome OS und Android auf der Kompatibilitätsliste. Sie enthält zudem weiter Mac OS Leopard zumindest in der Serverversion.
Für den Windows-Betrieb – Hauptgrund für einen Kauf von PD – gibt es vier Modi. Im Fenstermodus wird Windows in einem separaten Fenster neben Mac-Apps ausgeführt. Der Coherence-Modus zeigt Windows- und Mac-Programme nebeneinander, als ob es sich um ein einziges Betriebssystem handelte. Wie ein kompletter Windows-Rechner wirkt dagegen der Vollbildmodus, und im Modality-Modus erscheinen virtuelle Maschinen samt Programmen in transparenten Fenstern innerhalb von OS X.
Die Mac-Kindersicherung gilt nun auch innerhalb von Windows-Anwendungen. Ähnlich funktionieren Apples Multi-Touch-Gesten, Tastaturkurzbefehle und die Fernbedienung Apple Remote in Microsoft-Programmen. Windows-Anwendungen lassen sich mit Launchpad und Mission Control verwalten sowie ihre Fenster mit Spaces gruppieren.
• Download Parallels Desktop 8
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]