Plant Apple die Portierung von Mac OS X auf ARM?

Auszüge aus dem technischen Papier, geschrieben von Tristan Schapp als Abschlussarbeit für seine Bachelor-Studien, veröffentlichte nun iMore. Schapp beschreibt die technischen Aspekte und Herausforderungen, den OS-X-Core Darwin effektiv auf der ARM-Architektur zum Funktionieren zu bringen. Schon vor dieser Publikation gab es die Vermutung, dass Apple mit dem Gedanken spiele, die ARM-Architektur in seine Produktfamilie aufzunehmen.
Selbst ein praktisches Experiment wie ein Portierungsversuch bedeutet natürlich nicht automatisch, dass es demnächst ein MacBook oder sonstiges Mobilgerät mit Cortex-Prozessor geben wird. Allerdings gibt es Indizien: Citigroup-Analyst Richard Gardner traf sich vorige Woche mit Apple-CEO Tim Cook und Finanzvorstand Peter Oppenheimer. Dabei wurde die konkrete Frage gestellt, ob Apple sich vorstellen könne, ein MacBook Air mit ARM-Prozessortechnik auszurüsten. Gardner erhielt zwar keine direkte Antwort darauf, hatte aber trotzdem das Gefühl, dass diese Idee in den Apple-Reihen präsent sei. Zumal Gerüchte voriges Jahr auch schon über entsprechende Hardware-Experimente mit einem MacBook Air berichteten.
Natürlich ist es nachvollziehbar, dass ein Hersteller alternative Konzepte auch praktisch austestet. Immerhin wäre das Gespann ARM und Mac OS X logischer als iOS auf Notebooks anzupassen, was wohl auch schon einmal angedacht war.
Ein weiteres Indiz: Im August tauchten Gerüchte auf, wonach Apple eine neuartige Mac-Serie vorbereite, die sich total von den heutigen Modellen unterscheiden werde. ARM-basierte Macs würden in diese Ankündigung passen. Außerdem könnte der Plan die Antwort auf Microsoft sein, die bekanntlich Windows 8 für ARM-Prozessoren anpassen. Apple wird kaum zulassen, dass der alte Konkurrent diese Nische allein für sich beansprucht und sich stärker im Mobil- und Tablet-Markt ausbreitet.
ARM jedenfalls schwimmt auf einer Erfolgswelle, was sich einerseits in den Geschäftszahlen widerspiegelt, andererseits plötzlich das Interesse von Branchengrößen wie AMD weckt (wir berichteten). In Kombination mit Windows 8 könnte das ein neues Trendprodukt ergeben. Da kann Apple natürlich nicht ruhig zusehen.