Führungswechsel: Larry Page alleiniger Google-Chef

Vor fast zehn Jahren holten sich die Google-Gründer den früheren Novell-CEO Eric Schmidt zur Unterstützung, unter dessen Führung der Suchmaschinenbetreiber zum Milliardenkonzern wurde. Nun wechselt Schmidt in den Aufsichtsrat und Larry Page übernimmt wieder das Ruder, während Sergey Brin sich verstärkt um strategische Projekte und neue Produkte kümmert.
Es sei einfach Zeit für klare Zuständigkeiten an der Spitze des Unternehmens, schrieb Schmidt schon im Januar, es sei wichtig, dass jeder klar definierte Aufgaben habe. Für Page sind das nicht nur die Bereiche Produktentwicklung und Technologie, sondern auch das Tagesgeschäft, in dem er in den vergangenen Wochen schon erste Impulse zu setzen versuchte. So ordnete er an, dass Führungskräfte jeden Nachmittag gemeinsam in einem öffentlichen Bereich im Google-Hauptquartier arbeiten, um die Kommunikation zwischen ihnen zu verbessern und damit Mitarbeiter sie einfach ansprechen können.
Zudem hatten, wie das Wall Street Journal berichtet, Produkt-Manager und Entwicklungsleiter die Aufgabe, Page in höchstens 60 Worten über ihre aktuellen Projekte zu informieren. Es ginge wohl darum, glauben einige Manager, den neuen Chef von den Projekten zu überzeugen, da man annimmt, er werde Prioritäten neu setzen und beispielsweise einige Projekte einstellen, um Mitarbeiter für andere Aufgaben frei zu machen.
Letztlich wird es für Page aber vor allem darum gehen, Google fit für den Kampf mit neuen Konkurrenten wie Facebook zu machen, die das Verhalten der Internet-Nutzer in den vergangenen Jahren verändert haben. Das System mit Nutzerempfehlungen beispielsweise hat man bereits adaptiert. Zudem gilt es, möglichst ohne hohes Bußgeld und Auflagen aus der Wettbewerbsuntersuchung der EU herauszukommen, die von Konkurrenten wie Microsoft befeuert wird, die ihre Chance auf dem Suchmaschinenmarkt wittern.