Passives Einkommen: Nebenjobs für ITler
„Ohne Fleiß kein Preis!“ – oder etwa doch? Geld zu verdienen, ohne dabei stundenlang arbeiten zu müssen und zugleich finanziell unabhängig zu sein, scheint unmöglich zu sein. Dank der Digitalisierung und der dadurch resultierenden Veränderung des Arbeitsmarktes ist dies jedoch heute möglich. Der Prozess der inaktiven Erwirtschaftung von Geld wird mit dem Begriff „passives Einkommen“ definiert.
Was ist passives Einkommen?
Passives Einkommen beschreibt eine Einkommensart, welche dafür bekannt ist, regelmäßig Geld ohne persönlichen Einsatz zu generieren. Eine weitere Form des „passive income“ ist die Beteiligung mit einem geringen Arbeitsaufwand. Sobald Berufstätige also wenig oder nichts für ihre Einnahmen tun, ist von passivem Einkommen die Rede. Die Einkommensform birgt seine Vorteile und Nachteile:
- Vorteile
… der inaktiven Einnahmen sind, dass sie meist zeitlich und örtlich unabhängig stattfinden. Des Weiteren bringt passives Einkommen mehr Freizeit mit sich, da der Einkommensprozess ab einem gewissen Zeitpunkt von allein laufen sollte. Zudem findet der Prozess meist unabhängig von anderen Parteien statt. Dies bedeutet, dass Arbeitsabläufe und Zeitpläne allein geplant sowie auch umgesetzt werden.
- Nachteile
… des passiven Einkommens sind, dass die Einnahmen durch äußere Einflüsse stark variieren können. Während aktives Einkommen etwa durch einen Vollzeitjob, regelmäßig auf das Eingangskonto überwiesen wird, gibt es beim passiven Einkommen keine Gewinngarantie. Zudem benötigt es für das Erwirtschaften von passivem Einkommen viel Selbstdisziplin, da diverse Prozesse (je nach Arbeitsverfahren) selbst erarbeitet und geprüft werden müssen.
Zwei Arten von passivem Einkommen
Passives Einkommen ist vielseitig. Diese Vielseitigkeit lässt sich in zwei Kategorien unterteilen – das Portfolio-Einkommen und das äußere passive Einkommen. Bei dem Portfolio-Einkommen handelt es sich um eine Finanzstruktur, in der zunächst eine Geldsumme investiert wird. Um diese Kategorie durchzuführen, benötigt es somit ein Startkapital. Wie hoch dieses sein sollte, unterscheidet sich je nach Investment. Die beliebtesten Portfolio-Einkommen sind das Investieren in Investmentfonds, Immobilienfonds, Aktien, Kryptowährungen und weiteren Sachwerten.
Die zweite Kategorie des passiven Einkommens ist das äußere passive Einkommen. Im Gegensatz zum Portfolio-Einkommen benötigt diese Einstufung kein Startkapital, sondern Arbeitsaufwand. Schreibt man beispielsweise ein E-Book, so investiert man einmalig Zeit und verdient anschließend Geld. Ebenso beim Bloggen. Hier muss der Blogger zusätzlich in ein Equipment investieren, um qualitativ abliefern zu können.
Rechte und Gesetze für passives Einkommen
Wer plant, passives Einkommen regelmäßig und dauerhaft zu generieren, ist dazu verpflichtet, dieses als Zweiteinkommen beim Finanzamt und je nach Höhe der Einnahmen und nach Arbeitsaufwand auch beim Arbeitgeber anzumelden. In manchen Fällen kann es sogar sein, dass die Einkommensquelle als ein Eigengewerbe zählt und demnach regelkonform angemeldet werden muss. Die Rechte und Gesetze für passives Einkommen unterscheiden sich dabei wieder in den zwei Kategorien.
Die Versteuerung des äußeren passiven Einkommens hängt grundsätzlich nicht von der Höhe, sondern vom Einkommenssteuergesetz ab. Der deutschen Steuer unterliegen Einkünfte aus land- und forstwirtschaftlichen Betrieben, Gewerbebetrieben, selbstständigen Arbeiten, nicht selbstständigen Arbeiten, Kapitalvermögen, Vermietungen und Verpachtungen sowie wiederkehrende Bezüge wie Renten- oder Unterhaltszahlungen zugrunde. Fällt das passive Einkommen darunter, so muss es versteuert werden.
Das Portfolio-Einkommen, welches überwiegend auf Investitionen basiert, ist steuerpflichtig. Dividenden auf Aktien, verschiedenen Fonds sowie der Handel mit Kryptowährungen und Zinseinnahmen aus Privatkrediten sind somit zu melden. Die Einkünfte unterliegen dabei der deutschen Kapitalertragssteuer. Diese liegt pauschal bei 25 Prozent plus 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag.
Tipp: Ein Beratungsgespräch beim Finanzamt beziehungsweise bei einem Steuerberater kann für weitere Aufklärung hilfreich sein. Das Finanzamt klärt meist im Gespräch über steuerrechtliche Themen und Gewerbeanmeldungen auf.
Mining als indirekter Nebenverdienst
Das Mining von Kryptowährungen ist eine Art von indirektem Einkommen, für welches man weniger Zeit und mehr Kapital benötigt. Das Startkapital muss dabei in leistungsstarke Rechner investiert werden. Bei der Planung sollte zudem eine Kosten-Nutzen-Analyse erstellt werden, da der Miningprozess weitere Kosten verursachen kann. Neben dem Startkapital benötigt es zum Mining Budget Rücklagen für höhere Stromkosten und weitere Ausrüstungselemente.
Krypto-Miner nehmen im kryptografischen Verfahren eine wichtige Rolle ein. Das Mining übernimmt im Verkehr die Aufzeichnung, Verifizierung und Verbuchung aller in der jeweiligen Blockchain getätigten Transaktionen. Im Prozess stellen die Miner sicher, dass jeweils eine digitale Geldeinheit nur für eine Transaktion verwendet wird und nicht betrügerisch für mehrere gleichzeitig benutzt wird. Das Gute am Mining ist, dass so gut wie jeder, unter gewissen technischen Voraussetzungen, damit Geld verdienen kann. Der Prozess erfolgt dabei von allein, weshalb das Mining auch eine beliebte passive Einkommensquelle ist.
Affiliate-Marketing: Bloggen für Geld
Das Geschäftsmodell des Affiliate-Marketings besteht darin, Content zu erstellen und diesen mit Werbeanzeigen zu versehen. Die Werbeanzeigen stammen dabei aus Partnerprogrammen, bei welchen man sich anmelden muss. Ein Beispiel für ein solches Programm wäre das Amazon-Affiliate-Programm. Bei diesem Programm kann sich jeder, der die Anforderung für die Teilnahme am Amazon EU-Partnerprogramm erfüllt, kostenlos registrieren. Im Verlauf der Zusammenarbeit fügt man in seinem Content Werbebanner oder Links ein.
Entscheidend für den Erfolg des Affiliate-Marketing-Modells ist die Besucheranzahl der Website. Um diese zu steigern, benötigt es regelmäßig neue Veröffentlichungen sowie ansprechenden Content. Wer diese Form des passiven Einkommens nutzen möchte, benötigt somit eine Website sowie die Bereiterklärung, stetig neuen Content zu erstellen.
Software entwickeln und verkaufen
Ein indirektes Einkommen, welches für ITler am meisten Arbeit bedeutet, ist das Erstellen einer eigenen Software. Anstatt eine Software für einen Händler oder Arbeitgeber zu schreiben, verkauft man seine Software im Ganzen von allein. Der Unterschied liegt darin am Gewinn: Zwar kann es von Vorteil sein, beruflich zu programmieren und monatlich ein festes Gehalt zu bekommen, jedoch verdient man dabei deutlich weniger, als was die Software möglicherweise wert ist.
Um dauerhaft ein passives Einkommen zu gewährleisten, empfiehlt sich die Entwicklung einer Software, die mehrfach eingesetzt oder verkauft werden kann. Besonders beliebt sind Softwareprodukte, welche den Markt unterstützen oder anderen Menschen helfen, ihre Probleme zu lösen. Auch der Verkauf von programmierten, erstellten oder designten Websites sowie Layouts kann als Nebenverdienst fungieren.
Lizenzierung von Audiospuren, Bildern und Videos
Stockfotos und -videos sowie Audiospuren online über ein Lizenzierungsverfahren zu verkaufen, ist eine beliebte passive Einkommensquelle. Für die Erstellung des Contents benötigt man nicht zwingend hochwertiges Equipment oder Erfahrungen. Zudem ist es nicht notwendig, Bilder von fotografierten Elementen zu veröffentlichen. Auf Stockverkaufsseiten ist es beispielsweise möglich, mit selbsterstellten Grafiken und Schriftzügen Geld zu verdienen.
Die Lizenzierung von Audiospuren erfolgt genauso wie die Lizenzierung von Foto- und Videodateien. Die Audiospuren müssen dabei nicht umfangreich sein. Sie können beispielsweise für Outros, Intros und Jingles erstellt werden. Besonders häufig werden sie vor Beginn oder am Ende eines YouTube-Videos, Podcasts oder Werbespots gespielt. Neben den musikalischen Audiospuren können Spuren mit Sound-Effekten erstellt werden. Diese können ebenso für kleineren Content sowie für Filme und Serien lizenziert und verkauft werden.
Video-Kurse, YouTube und Co.
Auf Videoplattformen wie YouTube lässt sich passives Einkommen nach einem längeren Arbeitsaufwand auszahlen. Dabei muss man nicht zwingend in die Öffentlichkeit treten, besonders in Informationsvideos über IT-relevante Themen lässt sich Content erstellen, bei dem man nur eine Screen-Aufnahme des Rechners präsentiert und einzelne Arbeitsschritte dabei verdeutlicht.
Neben YouTube und anderen sozialen Medien können Video-Kurse im Zusammenhang mit Onlinekursen ebenso inaktives Geld einbringen. Das sogenannte „E-Learning“ wird derzeit stark nachgefragt. Grund hierfür sind neue Technologien, welche es den Menschen ermöglicht, über das Internet zu lernen, zu unterrichten und sogar zu studieren. Für die Erstellung eines Kursprogrammes erstellt man sich am besten eine Website, welche alle Dienstleistungen auflistet.
Bilder
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