IoT-Start-up Relayr bekommt Millionenfinanzierung
Es schließt damit seine Serie-A-Finanzierungsrunde erfolgreich ab. Kleiner Perkins Caufield & Byers sowie Munich Venture Partners investieren insgesamt 11 Millionen Dollar. Das Geld soll für die Weiterentwicklung der Plattform und den Aufbau des Geschäfts in den USA verwendet werden.
Relayr, Start-up mit Sitz in Berlin und in der Vergangenheit bereits durch sein “Wunderbar”-Starter-Set für das Internet der Dinge bekannt geworden, hat eine Serie-A-Finanzierungsrunde über 11 Millionen Dollar erfolgreich abgeschlossen. In deren Rahmen unterstützen Kleiner Perkins Caufield & Byers als Hauptinvestor und Munich Venture Partners das Start-up. Geld kommt zudem auch von Seed-Investor Josef Brunner, der inzwischen CEO von Relayr ist, sowie dem Privatinvestor Tom Noonan. Er hatte gemeinsam mit Josef Brunner das Energiemanagement-Unternehmen JouleX gegründet und 2013 dann an Cisco verkauft.
Durch Cisco trat auch Relayr das erste Mal ins Licht einer breiteren Öffentlichkeit: 2014 wurde es als eines von zwei deutschen Start-ups bei einem Wettbewerb des Herstellers zum Thema Internet der Dinge ausgezeichnet. Verbindung zu Cisco besteht aber auch durch den Relayer-COO Harald Zapp, der beim Netzwerkanbieter lange Jahre in leitenden Positionen tätig war. Er hat offenbar immer noch gute Verbindungen oder ein besonders gutes Näschen dafür, was Cisco in seinem Ökosystem braucht. Denn Zapp hat auch Azeti Networks, ebenfalls aus Berlin, beim Business Development unterstützt. Das Unternehmen hat im März mit Cisco das erste Produkt vorgestellt, das aus Ciscos IoE Innovation Center in Berlin hervorgegangen ist.
Aber auch die Jury des Start-up-Wettbewerbs CODE_n hat Relayer im Frühjahr dieses Jahres überzeugt. Sein einfaches, leicht erklärbares aber vielseitiges “Wunderbar”-Konzept wurde dort mit dem mit 30.000 Euro dotiertem Hauptpreis ausgezeichnet. Bei der “Wunderbar” können Entwickler für die Nutzung von Sensoren Anwendungen für Smartphones entwerfen, die auf Messdaten zugreifen und diese analysieren. Ein Beispiel wären etwa eine Apps, mit der die Temperatur im Weinkeller oder die Luftfeuchtigkeit im Gewächshaus überprüft wird.
Was Relayr so attraktiv macht, ist, dass für die App-Programmierung keine Kenntnisse im Bereich Elektrotechnik erforderlich sind. Hard- und Software kommunizieren über die Open-Sensor-Cloud-Plattform von Relayr. Dadurch sollen Entwickler schnelle Erfolge erzielen können und soll mehr Menschen als bisher die Möglichkeit geboten werden, eigene Ideen umzusetzen.
“Mit der ‘Wunderbar’ wird das Internet der Dinge sehr leicht fass- und anwendbar für Programmierer. Und das ist auch wichtig, denn obwohl IoT gerade auch auf der CeBIT ein omnipräsentes Thema ist, sind die gefühlten Hürden für Entwickler noch sehr hoch”, sagte Ulrich Dietz, Vorstandsvorsitzender der GFT Group und Initiator von CODE_n, anlässlich der Preisverleihung in Hannover.
Relayr damit in die Bastlerecke abzuschieben würde dem Unternehmen aber nicht gerecht werden. Eigenen Angaben zufolge zählt es bereits Firmen wie Bosch Siemens Hausgeräte, Cisco und die Stadt Paris zu seinen Kunden. Nach der nun abgeschlossenen Finanzierungsrunde soll zum Einen die IoT-Technologie-Plattform zügig weiterentwickelt werden, um Unternehmen bei der digitalen Transformation ihrer Geschäftsprozesse zu unterstützen. Zweite wichtige Säule ist der Ausbau des B2B-Geschäft und des Partner-Ökosystems in den USA. Denn letztendlich ist Erfolg in Europa zwar schön, will man den Durchbruch schaffen, muss es jedoch auch in den USA klappen.
Im Interview mit ITespresso erklärt Paul Hopton von Relayr das “Wunderbar”-Prinzip.