Update auf iOS 9 verursacht Probleme
In Sozialen Netzen beklagen Anwender Probleme mit Abstürzen, die während der und durch die Aktualisierung auftreten und das iOS-Gerät unbrauchbar machen. Dem sollen überlastete Update-Server zugrunde liegen. Binnen 24 Stunden nach der Freigabe erzielt iOS 9 daher einen vergleichsweise geringen Anteil von rund 12 Prozent.
Eine beträchtliche Zahl von Apple-Kunden hat in Sozialen Medien wie Twitter von Problemen mit dem am Mittwoch veröffentlichten Mobilbetriebssystem iOS 9 berichtet, wie Reuters meldet. Demzufolge führt die Aktualisierung auf die jüngste OS-Auflage zu Abstürzen, welche die zugehörigen Geräte unbrauchbar werden lassen.
Eine iPhone-Besitzerin namens Zorry Coates habe beispielsweise drei Stunden in einem Apple Store zugebracht. Dort habe man ihr schließlich geraten, ihr Gerät entweder auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen, was zu einem Verlust nicht gesicherter Daten führen würde, oder zu warten, bis Apple ein Update für das Problem bereitstelle. “Sie sagen, das Problem sei ihnen bekannt und sie arbeiteten rund um die Uhr. Wann und wie ich eine Lösung erhalte, konnten sie mir aber nicht sagen”, zitiert Reuters die Anwenderin.
Andere Nutzer berichteten derweil bereits direkt nach der Veröffentlichung von iOS 9, dass der Updatevorgang vorzeitig abbricht. Technikexperten zufolge seien überlastete Server mutmaßlich die Ursache für diesen Fehler, heißt es weiter in dem Bericht.
2014 hatte Apple beim Update auf iOS 8 Anwender in erster Linie mit dem hohen Platzbedarf der neuen Mobilbetriebssystemversion verärgert. Viele iPhone- und iPad-Besitzer mussten zunächst Programme deinstallieren oder Daten auslagern, um ausreichend Platz auf ihrem Gerät für den Download von iOS 8 zu schaffen. Statt rund 4 GByte wie iOS 8 erfordert iOS 9 aufgrund eines neuen Installationsverfahrens immerhin nun nur noch rund 1,3 GByte freien Speicher.
Die jetzt beim aktuellen Apple-OS geschilderten Probleme könnten auch ein möglicher Grund für die nur langsame Verbreitung von iOS 9 sein. Daten von Mixpanel zufolge hat sich das Betriebssystem zumindest in den ersten 24 Stunden nach seiner Freigabe langsamer verbreitet als sein Vorgänger iOS 8. In diesem Zeitraum erreichte Apples neues Mobil-OS einen Anteil von 12 Prozent, etwas weniger als iOS 8 im vergangenen Jahr nach dem ersten Tag. Im Vergleich zu iOS 7 sei der Anteil sogar deutlich geringer. Auch Mixpanel macht hierfür unter anderem eine hohe Serverauslastung verantwortlich.
Mixpanel-CEO Suhail Doshi verweist in dem Kontext auch auf Googles Mobilbetriebssystem Android. Aufgrund seiner Fragmentierung habe etwa die aktuelle Version 5.x Lollipop rund fünf Monate benötigt, um ihren Anteil auf knapp 12 Prozent zu steigern. Allerdings hat Google, anders als Apple, nicht die vollständige Kontrolle über die von Android genutzte Hardware – Gerätehersteller entscheiden nämlich selbst, ob sie neue Betriebssystemversionen an vorhandene Geräte anpassen oder darauf verzichten, um möglicherweise ihren Absatz anzukurbeln.
Am Morgen des heutigen Freitag ist der Anteil von iOS 9 auf 19,07 Prozent gestiegen. iOS 8 läuft demnach noch auf 73,09 Prozent aller Apple-Mobilgeräte. Ältere iOS-Versionen kommen zusammen auf 7,84 Prozent. Laut Apples offizieller Statistik war iOS 8 am Tag vor der Veröffentlichung von iOS 9 auf 87 Prozent aller iPhones, iPads und iPods Touch installiert, was die Zahlen von Mixpanel zumindest plausibel erscheinen lässt.
[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]
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