Gartner rechnet mit steigenden Preisen für PCs
Während die Stückzahlen verkaufter PCs, Tablets und Smartphones weiter zulegen, rechnet Gartner damit, dass die Umsatzerlöse dieses Jahr erstmals seit 2010 zurückgehen werden – wenn auch nur um ein Prozent. Das dürfte sich wiederum in höheren Preisen für PCs niederschlagen, wie die Analysten vermelden, die diesen kombinierten Markt für Endgeräte (“Devices”) seit 2010 erfassen.
Als Grund für den Umsatzrückgang geben sie die Stärke des Dollars gegenüber verschiedenen anderen wichtigen Währungen an. Gleichzeitig sei der PC-Markt weiterhin leicht rückläufig, und die Nachfrage nach Tablets verringere sich. Im Smartphone-Bereich gehe der Trend schließlich hin zu billigeren Geräten.
Forschungsdirektor Ranjit Atwal von Gartner erläuterte, dass teurere PCs in einigen Märkten eine wahrscheinliche Folge dieser Entwicklung seien. Der Effekt dürfte nämlich für Anbieter aller Gerätekategorien spürbar sein. “Wir erwarten Preisanstiege. Wenn Sie sich die Finanzzahlen von HP ansehen, so wird klar, dass eine Anpassung der Lieferkette nicht genügt, um die Wechselkursveränderungen auszugleichen. Apple hat das auch angedeutet. Bei PCs ist es einfach am deutlichsten. Tablets verlangsamen sich ohnehin, und bei Smartphones bemerkt man das nicht, weil der Trend hin zu niedrigeren Preispunkten geht. Der PC-Markt ist da klarer.”
Gartner: Weltweite Umsätze nach Kategorie in Milliarden Dollar |
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Gerätetyp | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 |
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PC-Markt gesamt | 193 | 178 | 179 | 177 |
Ultramobiles | 51 | 48 | 50 | 51 |
Mobiltelefone | 399 | 409 | 420 | 431 |
Summe | 643 | 635 | 649 | 659 |
Alles in allem wird der Markt für die Kategorie der Endgeräte – also der “Devices” – im Jahr 2015 Gartner zufolge auf 2,42 Milliarden Stück anwachsen. Das bedeutet eine Steigerung von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der PC-Markt verzeichnet dabei einen Rückgang nach Stückzahlen um 2,4 Prozent sowie nach Ausgaben der Endanwender um etwa 7 Prozent. Mobiltelefone legen um 3,5 Prozent zu, werden aber von den sogenannten Ultramobiles (Tablets und Hybridgeräte) mit plus 4,3 Prozent noch übertroffen.
Von den angekündigten Preisanstiegen soll das Business-Segment in der Eurozone besonders stark betroffen sein. Gartner rechnet hier mit 3 Prozent weniger verkauften PCs bei um 5 Prozent gestiegenen Preisen. In einigen Regionen können die Preise sogar um 10 Prozent zulegen.
Die Auswirkungen der veränderten Wechselkurse haben den PC-Markt laut Atwal gerade in dem Moment getroffen, in dem er sich zu stabilisieren begann: “Wenn man das von Verkäuferseite aus sieht, müssen sie ihre Margen schützen. Sie müssen die Preise in lokaler Währung anheben, um mehr Dollar zu erhalten. Dell, HP oder auch Apple berichten ihren Umsatz schließlich in Dollar.”
Die Gesamtsituation lasse den PC-Markt jedoch nicht unbedingt in einem negativen Licht erscheinen, sagt Atwal. “Das ist der entscheidende Punkt. Wir sagen zwar, der PC-Markt geht um 2,4 Prozent zurück, aber die Nachfrage – wenn man betrachtet, was die Leute pro Gerät zahlen – ist weiter hoch. Es ist nicht so, dass die Nachfrage sinkt und weniger gekauft wird, weil weniger gebraucht wird. Es wird weniger gekauft, weil die Preise steigen.”
Gartner: Weltweitverkaufte Stückzahlen nach Kategorie in Millionen |
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Gerätetyp | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 |
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PCs | 277 | 253 | 244 | 236 |
Ultramobile Premium | 37 | 53 | 74 | 91 |
PC-Markt gesamt | 314 | 306 | 318 | 327 |
Ultramobiles: Tablets und Hybride | 227 | 237 | 258 | 276 |
Mobiltelefone | 1880 | 1940 | 2020 | 2060 |
Summe | 2420 | 2490 | 2590 | 2660 |
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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