DKV-Report: Dauersitzen am Computer als unterschätzte Gefahr für die Gesundheit

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Frau vor Computermonitor (Bild: Shutterstock/Syda-Productions)
PC-Arbeitsplatz (Bild: Microsoft)
Die Grafik veranschaulicht, wie die ideale Sitzhaltung am Schreibtisch aussieht (Bild: Microsoft).

Die DKV und das Zentrum für Gesundheit durch Bewegung und Sport der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS) haben in ihrem nun vorgestellten dritten Gesundheitsreport Wie gesund lebt Deutschland (PDF) erstmals differenziert andauerndes Sitzen als eigenständigen gesundheitlichen Risikofaktor neben allgemeinem Bewegungsmangel untersucht. Der Bericht, für den das Marktforschungsinstitut GfK 2014 über 3000 Menschen zu ihrem Verhalten befragte, zeigt, dass der Durchschnittsdeutsche etwa siebeneinhalb Stunden am Tag sitzt.

Die DKV verweist auf den Zusammenhang zwischen langen Sitzzeiten und einer Zunahme der Sterblichkeitsrate: “Das dauerhafte Sitzen hat weitreichende Folgen für den Fett- und Blutzuckerstoffwechsel und macht die Menschen krank”, erklärt DKV-Vorstand Clemens Muth erklärt. Unter anderem geht der Report des privaten Krankenversicherers dabei auch auf die Auswirkungen eines Computerarbeitsplatzes auf die Gesundheit ein.

DKV-Report-2015-40-Sitzzeiten-alle-Befragte-Wochentag-Mittelwert-Grafik (Grafik: DKV)
In Berlin, Thüringen und Hessen sind die durchschnittlichen Sitzzeiten mit jeweils 540, 501 und 485 Minuten an Werktagen am höchsten. Der Bundesschnitt liegt bei 460 Minuten (Grafik: DKV)

Demnach ist Arbeiten am Schreibtisch im Bundesdurchschnitt der zweithäufigste Grund für das Dauersitzen der Deutschen – und zwar nach dem Sitzen vor dem Fernseher. Hier sieht Ingo Froböse, Professor an der Deutschen Sporthochschule und wissenschaftlicher Leiter des DKV-Reports, die Arbeitgeber in der Pflicht: “Es gibt Möglichkeiten, das Sitzen zu begrenzen, etwa Stehmeetings, verstellbare Schreibtische und aktive Büropausen.” Gerade mit Blick auf die älter werdenden Belegschaften und den Fachkräftemangel sollten Arbeitgeber das Thema Dauersitzen laut Froböse ernst nehmen.

Die Konsequenzen des langen Arbeitens an ergonomisch ungünstigen PC-Arbeitsplätzen sind eigentlich schon seit längerem hinreichend bekannt. So schadet dies nicht nur der Gesundheit der Mitarbeiter, sondern verursacht unter Umständen auch enorme Kosten für Unternehmen. Beispielsweise hatte eine Studie im Auftrag des Büroaustatters Fellowes aus dem Jahr 2012 ergeben, dass etwa drei Viertel aller Mitarbeiter über Beschwerden wie Rückenschmerzen, Kopf- oder Nackenschmerzen, verspannte Schultern beziehungsweise Probleme mit den Augen klagen. Verursacht werden diese Probleme fast immer durch einen ungünstig eingerichteten PC-Arbeitsplatz.

Zudem verstärkt der BYOD-Trend (Bring your own Device) – also der Trend zu eigenen Mobilgeräten am Arbeitsplatz – das Problem noch. Die kleineren Displays von Smartphones und Tablets beziehungswiese die kleinen, optional erhältlichen Tastaturen sowie eine falsche Körperhaltung bei der Arbeit mit Ultra- oder Notebook respektive Tablet schaden sowohl der Gesundheit, als auch der Produktivität.

Um sich vor Mausarm oder Nackenschmerzen beziehungsweise Wisch-Gelenk und Touch-Daumen zu schützen, gibt es inzwischen ein reichhaltiges Angebot an ergonomischer Hardware. Beispielsweise bietet Microsoft bei seiner Tastatur Sculpt Ergonomic Desktop unter anderem ein geteiltes Tastaturlayout, was Handgelenke und Unterarme in einer entspannten Position halten soll. Die gewölbte Form soll zudem eine korrekte Haltung der Handgelenke fördern und die gepolsterte Handballenauflage die Handgelenke unterstützen.

Nicht ganz alltäglich ist auch das USB-Gerät Savant Elite Dual Action Foot Switch. Es bietet zwei Fußpedale, die sich jeweils mit einer bestimmten Taste, einer Tastenkombination oder auch Makros belegen lassen. Wer sich zum Beispiel links den linken Mausklick und rechts den doppelten Mausklick respektive “Enter” legt, erspart seinen Händen damit jeden Tag ein paar Hundert Klicks und beugt auf diese Weise Ermüdungserscheinungen vor.

DKV-Report-2015-16-Sitzzeiten-werktags-Alter (Grafik: DKV)
Die Generation der 18- bis 29-jährigen sitzt im Mittel sowohl am Arbeitsplatzschreibtisch als auch am häuslichen Computer am längsten (Grafik: DKV).

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