Apple macht iOS 8 verfügbar und schließt 58 Sicherheitslücken

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iOS 8 Logo (Bild: Apple)

Wie angekündigt hat Apple iOS 8 zum Download bereit gestellt. Das Betriebssystem steht als OTA-Update zur Verfügung. Es enthält unter anderem Verbesserungen für Apps wie Nachrichten, Fotos und Kamera, bringt aber auch neue Anwendungen wie Health sowie Apples erweiterten Cloud-Speicherdienst iCloud Drive mit.

iOS 8 Logo

Genutzt werden kann die neue Version des Mobilbetriebssystems auf iPhone 4S, iPhone 5, iPhone 5C, iPhone 5S, iPod Touch (fünfte Generation), iPad 2, iPad mit Retina Display, iPad Air, iPad Mini und iPad Mini mit Retina Display. Ältere Modelle erhalten das Update nicht. Auf iPhone 6 und iPhone 6 Plus ist iOS 8 bei der Auslieferung vorinstalliert.

Bei iOS 8 liegt der Schwerpunkt auf neuen Funktionen und nicht wie bei iOS 7 auf einem überarbeiteten Aussehen. Für Unternehmen hat Apple beispielsweise den Datenschutz für Kalender, Kontakte, Nachrichten, Erinnerungen, Notizen, Mail und Apps anderer Anbieter erweitert. iOS 8 erlaubt auch S/MIME-E-Mail-Steuerungen auf E-Mail-Basis und unterstützt automatische Antwortfunktionen für Exchange. Nutzer können zudem für Kalendereinladungen nach freien beziehungsweise belegten Terminen suchen. Eine umfassende Einschätzung zu iOS 8 im Einsatz bei Unternehmen liefert ein Gastbeitrag vom deutschen Experten Carsten Mickeleit bei der ITespresso-Schwestersite ZDNet.de

In den Versionshinweisen nennt Apple auch Verbesserungen für die App “Nachrichten”. Sprachaufnahmen, Videos und Fotos können nun per Fingertipp versendet werden. Zudem bietet Apple nun die Möglichkeit für Gruppenkonversationen an, um beispielsweise einen Kontakt zu entfernen oder eine Konversation zu benennen.

Bessere Foto-App, neue QuickType-Tastatur

Die Foto-App wurde um Bearbeitungswerkzeuge zum Anpassen von Helligkeit und Farbe durch Streichen mit dem Finger ergänzt. Auch Feineinstellungen für Belichtung, Helligkeit, Kontrast, Lichter und Schatten sowie Alben für Zeitlupenvideos, Serienbilder und Panoramaaufnahmen sind hinzugekommen. Die Kamera-App unterstützt jetzt auch Zeitraffervideos und verfügt über einen Aufnahmetimer und eine Belichtungsanpassung.

Die neu eingeführte QuickType-Tastatur schlägt während der Eingabe Worte vor. Sie steht anfänglich in sieben Sprachen zur Verfügung, darunter auch Deutsch. Laut Apple erfolgt die Verarbeitung der Texteingaben ausschließlich auf dem Gerät, bei der Nutzung würden keine Daten an Apple übermittelt.

Mit der sogennanten Familienfreigabe ist es nun möglich, iTunes-, iBooks- und App-Store-Käufe mit bis zu sechs Familienmitgliedern auszutauschen. Sie können sich zudem eine Kreditkarte teilen, wobei für Kinder die Option “Zum Kaufen nachfragen” zur Verfügung steht.

iCloud Drive und Handoff

Mit iCloud Drive eifert Apples Google Drive respektive Dropbox nach. Nutzer können dort Dokumente ablegen, um von iPhone, iPad, iPod Touch, Mac oder auch einem PC darauf zuzugreifen. Laut Apple werden auf einem Gerät vorgenommene Änderungen automatisch auf allen Geräten des Nutzers wirksam.

Die neue Funktion Handoff erlaubt es Nutzern beispielsweise, die auf einem iPad begonnene Bearbeitung einer E-Mail auf dem Mac fortzusetzen. Sie dient auch dazu, mit iPad oder Mac Anrufe zu tätigen und zu erhalten sowie SMS und MMS zu versenden und zu empfangen. Ausnahmen hier sind iPhone 4S und iPad 2.

Die Spotlight-Suche, die Mail-Anwendung, Siri, Safari, Karten und der App Store wurden ebenfalls überarbeitet. Neu in iOS 8 sind auch interaktive Benachrichtigungen. Außerdem lässt sich der Stromverbrauch von Apps kontrollieren. Facetime wurde um eine Anklopfen-Funktion erweitert.

iOS 8 schließt auch 58 Sicherheitslücken

Nicht zuletzt schließt iOS 8 auch 58 Sicherheitslücken der Vorgängerversionen. Einige davon erlauben es einem Angreifer, Schadcode einzuschleusen und mit Root-Rechten auszuführen. Da Apple mit der Veröffentlichung einer neuen Version den Support für den Vorgänger einstellt, bleiben Nutzer angreifbar, die beispielsweise weiterhin iOS 7 verwenden wollen oder müssen.

Di e58 Sichehreitslücken stecken unter anderem in Anwendungen und Komponenten wie Accounts, Adressbuch, App Installation, Bluetooth, Core Graphics, Home- und Sperrbildschirm, iMessage, Kernel, Mail, Profile, WebKit und WiFi. Beispielsweise ist es in den Vorgängerversionen möglich, ein Gerät anhand der WLAN-MAC-Adresse passiv zu verfolgen. Außerdem verhindert ein Update auf iOS 8, dass auf dem Sperrbildschirm eine Nachrichtenvorschau erscheint, obwohl diese Funktion deaktiviert ist. Dass Die Wetter-Anwendung Standortdaten nun nur noch verschlüsselt versendet, dient ebenfalls der Sicherheit.

Ein Problem mit der Sandbox, das dazu führt, dass Anwendungen von Drittanbietern Zugriff auf Apple-ID-Informationen bekommen, wurde ebenfalls behoben. Laut Apple fügt Safari nun gespeicherte Passwörter nicht mehr in unverschlüsselte Websites, Websites mit nicht vertrauenswürdigen Zertifikaten und iFrames ein. iOS 8 behebt auch den schon seit Mai bekannten Fehler, dass E-Mail-Anhänge trotz aktivierter Verschlüsselung im Klartext gespeichert werden. Auch der Fehler, der es erlaubte nicht signierte Anwendungen zu installieren, wird mit iOS 8 behoben.

Der Download von iOS 8 kann über die Anwendung “Einstellungen” unter Allgemein, Softwareaktualisierung, angestoßen werden. Alternativ kann ein iOS-Gerät das Update auch über iTunes erhalten.

[mit Material von Stefan Beiersmann, ZDNet.de]

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