Dell beendet Partnerschaft mit EMC
Weniger PCs verkauft, weniger Storage-Lösungen an Unternehmen verkauft – Dell stürzte zuletzt am Markt und an der Börse ab (wir berichteten). Trotzdem wolle man an den Plänen für mehr Mittelstandslösungen festhalten. Da verwirrt es etwas, wenn es die EMC-Systeme nicht mehr mit aufgeklebten Dell-Markennamen geben soll. Andererseits hatte der Boss Michael Dell erst im August gegenüber Marktanalysten angekündigt, dass es allen Sparten mit niedrigen Profiten an den Kragen gehen könnte. Daher sollen nun Produkte wie Clariion, Celerra, Data Domain und VNX direkt angeboten werden.
Support und Dienste, insbesondere für bestehende Produkte, werde man selbstverständlich auch leisten, versichert das Unternehmen in seiner Ankündigung. Zumindest gelte das bis 2016, wenn Produktzyklus und Verträge ausgelaufen sind. Ab da gebe es dann für die Bestandskunden nur noch die Dell-Produkte als Ersatz.
Dell könne sich die Abkehr von EMC leisten, da man in den letzten Jahren für über 1 Milliarde Dollar entsprechende Spezialisten wie EqualLogic, PowerVault und Compellent zugekauft habe. Nur bei der Übernahme von 3PAR hatte man 2010 den Kürzeren gegenüber HP gezogen.
Markanalyst Clive Longbottom von Quocirca stimmt der strategischen Entscheidung der Texaner zu. »Es macht Sinn, sein Angebot im Markt auszuweiten und sich vom Server- und Hardware-Hersteller zum Lösungsanbieter zu entwickeln. In so einer Rolle möchte man von den Kunden nicht mehr nur als EMC-Wiederverkäufer wahrgenommen werden«, führt Longbottom aus. Bei Unternehmens- und Storage-Lösungen bediene Dell heute mit 820 Mitarbeitern nicht mehr nur 20, sondern 47 Länder.
Im Rahmen der EMC-Mitteilung kündigte Dell auch gleich eine Produktneuheit an, den »DX6000G Storage Compression Node«. Er könne dank der Ocarina-Kompressionstechnik die Dateien mit Metadaten um bis zu 90 Prozent schrumpfen.