Sitzt Infineon auf seinem Geld fest?
Infineon habe 3 Milliarden US-Dollar Barvermögen und würde es gerne anlegen, schreibt Autorin Ragnhild Kjetland von Bloomberg – Arunjai Mittal, Infineons Chef der Abteilung Industrie und Multimarkets, habe in einem Interview erklärt, die Unternehmen, die passende Technologie und geistiges Eigentum hätten, seien keine besonders begeisternden Investments.
Er habe sich auf die neun anderen Unternehmen bezogen, die von IMS Research als geeignete Top Ten der globalen Halbleiterindustrie genannt werden, darunter Toshiba, STMicroelectronics, Fairchild, Vishay, International Rectifier und Renesas. Infineon hatte von der hohen Nachfrage nach seinen Chips profitiert und im dritten Geschäftsquartal (Börseninfo als PDF hier) 1043 Millionen Umsatz erreicht – bei einer Gewinnmarge von sagenhaften 20,3 Prozent.
Infineon-Vorstand Peter Bauer nannte Ende Juli die Ausrichtung auf Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit als ausschlaggebende Gründe für den Erfolg. Zudem hat Infineon den Verkauf seiner Mobilfunksparte an Intel inzwischen abgeschlossen – das habe das Barvermögen nun extrem in die Höhe getrieben, interpretiert Bloomberg die Zahlen.
Nun hat sich allerhand Kapital angesammelt, das in Marktanteile investiert werden will. Das aber, so Infineon-Manager, sei schwierig: 85 Prozent der Mergers&Aquisitions zwischen an der Börse gehandelten Unternehmen würden schieflaufen, zitiert er Börsenspezialisten. Am Beispiel des Kaufs von National Semiconductor durch Texas Instruments für 6,5 Milliarden US-Dollar will er klarmachen, dass er sich nicht sicher ist, ob so ein Kauf für das reine Erlangen von Marktanteilen wirklich gut investiertes Geld ist.