Auflagen für McAfee-Übernahme durch Intel

PolitikÜbernahmenUnternehmen
Intel und McAfee

Die Wettbewerbshüter der EU hatten vor allem Bedenken, Intel könnte seine Prozessoren und Chipsätze speziell für McAfee-Sicherheitslösungen anpassen oder diese bündeln und so andere Anbieter von Sicherheitssoftware behindern. Im schlimmsten Fall wären deren Programme nicht mehr kompatibel zu Intel-Hardware, so die Befürchtungen.

Für die EU-Kommission ist das vor allem deshalb ein Problem, da sie den Markt für IT-Sicherheit wegen der wachsenden Anzahl von Schadprogrammen für sehr wichtig hält. Daher musste sich Intel verpflichten, Anbietern von Sicherheitslösungen Zugang zu allen erforderlichen Informationen zu gewähren, damit sie ihre Programme genauso wie McAfee für Intel-Prozessoren und -Chipsätze anpassen können. Zudem hat Intel zugesagt, die Sicherheitslösungen der Konkurrenz auf Systemen mit Intel-Hardware und den Betrieb der McAfee-Sicherheitslösungen auf Systemen ohne Intel-Hardware nicht zu behindern.

»Die von Intel angebotenen Zusagen schaffen eine gute Ausgewogenheit, da dadurch sowohl der Wettbewerb als auch die positiven Auswirkungen des Zusammenschlusses erhalten bleiben. Sie gewährleisten, dass weiterhin reger Wettbewerb besteht und dass den Verbrauchern in Bezug auf Preise, Auswahl und Qualität der IT-Sicherheitsprodukte das Beste geboten wird,« erklärte Joaquín Almunia, der für Wettbewerbspolitik zuständige Vizepräsident der EU Kommission.

Damit hat Intel nun auch die Zustimmung der EU, nachdem Ende Dezember des vergangenen Jahres bereits die us-amerikanische FTC ihr Okay gab. Der Chipriese kündigte im vergangenen Sommer an, McAfee für 7,68 Milliarden Dollar zu übernehmen. Experten gehen davon aus, dass es Intel vor allem darum geht, integrierte Sicherheitslösungen für die vielen Mobilgeräte und Netzwerkgeräte zu entwickeln, deren Sicherheit derzeit noch nicht so stark im Fokus steht, die aber allein wegen ihre stark wachsenden Anzahl ins Visier der Cyberkriminellen rücken.

Lesen Sie auch :