OpenOffice.org löst sich von Oracle
Die Gründung einer unabhängigen Stiftung zählt zu den Plänen des Projekts seit seiner Geburtsstunde, als Sun den Quelltext von StarOffice freigab und OpenOffice.org gründete. Doch erst mit der Übernahme von Sun durch Oracle setzt man die Pläne in die Tat um, die dem Projekt eine größere Unabhängigkeit sichern sollen. Die Entscheidung, diesen Schritt zu wagen, dürfte maßgeblich davon beeinflusst worden sein, dass es von Oracle bislang kaum Aussagen zur Zukunft von OpenOffice.org gibt.
Nun soll sich also The Document Foundation um die freie Bürosoftware kümmern. Diese erfreut sich bereits einer langen Liste von Unterstützern, darunter die Free Software Foundation und OASIS, die Organisation, die die Entwicklung des OpenDocument-Formats vorantreibt, dazu Google, Novell, Red Hat und Canonical, die Firma hinter Ubuntu.
Man sucht weiter die Zusammenarbeit mit Oracle und hat den Datenbankriesen eingeladen, sich zu beteiligen. Eine Antwort steht allerdings noch aus. Da Oracle die Rechte an der Marke OpenOffice.org hält, wird die Software nun zunächst unter dem Namen LibreOffice weiterentwickelt. Bei The Document Foundation hofft man allerdings, dass Oracle die Markenrechte der Stiftung überträgt.
Als positiven Nebeneffekt der neuen Organisation sieht man auch, dass Community und die entwickelte Software nicht mehr denselben Namen tragen. Es sei nun klar, dass es bei The Document Foundation um die Stiftung gehe und bei LibreOffice um die Software, zudem habe man die Möglichkeit, zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht noch andere Programme zu entwickeln. Als Vorbild dient hier wohl die Mozilla Foundation, auf die man in den FAQ verweist.