Haiti ohne Festnetz-Verbindung
Auch telekommunikationstechnisch ist der geplagte Inselstaat vom Erdbeben erschüttert worden. Ein einziges Unterseekabel band die Hauptstadt Port-au-Prince mit 1,92 Terabyte pro Sekunde an die Bahamas und über sie an die USA an. Die meldet Telekommunikations-Spezialist Telegeography heute.
Weil die Unterseeverbindung erst seit zwei Jahren existiere und Vieles auf Haiti noch immer per Satellit geregelt werde, hält sich der Schaden in Grenzen – Haiti habe sowieso eine der schlechtest gebauten Telekommunikations-Infrastrukturen im lateinamerikanischen und karibischen Raum, schreibt etwa USA Today.
Was noch übrig ist, leidet aber an Bandbreitenproblemen – die Telekommunikations-Unternehmen von den Bahamas würden aber alles tun, um Leitungsverstopfungen zu vermeiden, erfuhr Telegeography. Die US-Telekommunikationsbehörde FCC habe den lokalen Anbietern bereits Assistenz angeboten, und die meisten Internet-Provider dort sind schon wieder erreichbar – zumeist über den lokalen Mobilfunk-Anbieter Digicel.
Paulo Chilosi, Chef des Haitianischen Providers Multilink, erklärte US-Journalisten, das Internet sei derzeit sogar die verlässlichste Verbindung dort – man müsse aber momentan alles blocken, was zu viel Bandbreite verlange. (Manfred Kohlen)