Green IT fängt im Kleinen an
In Zeiten steigender Stromkosten sind viele Unternehmen offen für Green-IT-Projekte, die einen niedrigeren Energieverbrauch versprechen. Im Eifer des Gefechts wird dann aber oft vorschnell mit hohen Anfangsinvestitionen und neuer Hard- und Software das gesamte Rechenzentrum auf Energieeffizienz getrimmt. Dabei lässt sich meist bei der bestehenden IT-Infrastruktur schon einiges an Kosten sparen.
7300 Euro gespart
Diese Erfahrung machte auch Rob Revels vom Delaware Department of Technology & Information (DTI). Er startete die grüne Revolution in der Behörde mit ein paar einfachen ScriptLogic-Tools, die dafür sorgten, dass nach einem gewissen Zeitraum der Inaktivität PCs in den Ruhezustand sowie Monitore und Festplatten ausgeschaltet wurden. Allein dies brachte eine Ersparnis von 0,08 Cent pro Kilowattstunde. Übers Jahr sparte sich die Behörde so 7300 Euro. Erst im nächsten Schritt setzte Revels auf neue Hardware: Er ersetzte alte CRT-Monitore durch energieeffizientere LC-Displays. Drucker stellte er standardmäßig auf doppelseitigen Druck um, außerdem startete ein Recycling-Programm für alte Hardware.
Energieeffizienz schützt Arbeitsplätze
Bei der Belegschaft kam das Paket grüner Maßnahmen gut an. Die Mitarbeiter schätzten das neue Umweltbewusstsein und den Versuch, Kosten durch mehr Energieeffizienz statt durch das Streichen von Jobs zu senken. Schließlich machte der Gouverneur von Delaware Revels Maßnahmen sogar zur Basis eines Sparprogramms für den gesamten Bundesstaat. DTI-Betriebsleiter William Hickox schätzt, dass das neue Programm ein jährliches Einsparpotenzial von etwa 735 000 Euro bringe.
Durch Revels Pionierarbeit und die überzeugenden Ergebnisse war das Okay für ein neues Konsolidierungsprojekt mit Blade Servern und Virtualisierungssoftware nur noch eine Formsache. Langfristig will der US-Bundesstaat nur noch mit halb so vielen Servern auskommen wie bisher.
Green IT hebt die Arbeitsmoral
Sogar auf die Arbeitsmoral der Angestellten wirkt sich die grüne Initiative positiv aus. Denn selbst in finanziell angespannten Zeiten, in denen viele auf Gehaltserhöhungen verzichten und mit wirtschaftlichen Problemen kämpfen müssen, gibt das gute Gefühl, für ein umweltbewusstes Unternehmen zu Arbeit, noch einmal Auftrieb.
Das Delaware Department of Technology & Information ist ein gutes Beispiel dafür, dass Green-IT-Projekte nicht unbedingt mit einem Paukenschlag ins Unternehmen eingeführt werden müssen. Statt auf die Lockvogelangebote der IT-Hersteller einzugehen, ist eine Politik der kleinen Schritte oft sinnvoller. Das spart Geld und lässt den Mitarbeitern Zeit, sich an die grüne Initiative zu gewöhnen. Erste Erfolge weisen dann oft von selbst den weiteren Weg.
Übersetzung: Tanja Palesch