Parallels Desktop 3.0
Windows und Mac OS X verschmelzen

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Nahtlose Windows- und Mac-Integration

Parallels Desktop 3.0

Seit Apple Intel-CPUs verbaut, ist es ohne Probleme möglich Windows oder Linux auf einem Mac laufen zu lassen. Mit Parallels Desktop geht beides gleichzeitig, so können Tester auf nur einem Rechner mehrere virtuelle Maschinen mit verschiedenen Betriebssystemen bestücken und müssen sich nicht mit unterschiedlichen Hardware-Konfigurationen herumschlagen.

Und Parallels setzt genau da an und verflechtet die unterschiedlichen Betriebssysteme in der neuen Version noch stärker. So ist die nahtlose Integration von Mac OS X und Windows weiter verbessert worden. Statt in ein eigenes Fenster mit Windows umzuschalten reicht ein Klick auf Darstellung/Kohärenz aus, um über dem Dock (entspricht der Taskleiste von Mac OS X) die Windows Taskleiste einzublenden. Über das Kontextmenü können Nutzer jetzt blitzschnell Mac-Programme unter Windows starten und umgekehrt – das spart wirklich Zeit und klappt im Test reibungslos. Möglich macht das ein neues Feature namens Smart Select. Im Konfigurationseditor ist dazu unter Gemeinsam genutzte Programme ein Häkchen vor SmartSelect aktivieren nötig. Im Parallels-Menü legen Sie unter Programme und Bearbeiten anschließend die passenden Dateizuordnungen fest. So ist der Internet Explorer 7 von Vista auch unter Mac OS X nur einen Mausklick entfernt.


Verbandelt: Dock und Taskleiste sind gleichzeitig eingeblendet und erlauben den Zugriff auf Internet Explorer und Finder (Klick auf die Grafik für volle Auflösung).

Die Einrichtung von Parallels selbst ist schnell erledigt, die Oberfläche sehr übersichtlich und gut strukturiert. Ein Assistent hilft beim Einrichten der Gastsysteme. Wer es besonders eilig hat, der kann für XP und Vista die Express-Installation nutzen, bei der Key und Nutzerdaten vorab eingegeben werden können und die Parallels Tools automatisch installiert werden. Damit kriegen Nutzer eine bessere Darstellung, optimierten Sound, die Zwischenablagen werden synchronisiert, der Kohärenz-Modus sowie Drag-and-Drop und andere Komfort-Features werden aktiviert. Zwar gibts diese Mini-Tools auch für Linux, die nahtlose Integration funktioniert aber bisher nur mit Windows. Apropos Linux: Um die Tools zu installieren reicht es nicht, den Befehl unter Aktionen aufzurufen; Nutzer müssen in einer Shell mit Root-Rechten ein Skript starten. Der Befehl lautet “sh parallels-tools.run”.

Lästige Energiesparer und nützliche Systemschnappschüsse

Parallels Desktop 3.0

Achtung: Geht der Intel-Mac bei Installationen in der Ruhezustand, bricht der Installer ab; schalten Sie also den Energiesparmodus für die Einrichtung ab. Gut gelöst: Parallels bringt für alle gängigen Betriebssysteme sinnvolle Voreinstellungen für RAM und Festplattenplatz mit. Wer selbst in die Konfiguration der virtuellen Maschinen eingreifen will, der wählt im Assistenten den Punkt. Eigene Installation aus. Bequem: Mehrere virtuelle Maschinen können gleichzeitig installiert werden, denn neben CD- und DVD-Medien akzeptiert Parallels auch ISO-Dateien als Quelldatenträger. Im Test klappt das wunderbar mit Vista von DVD und Ubuntu Linux aus einer Image-Datei.


4 auf einen Streich: Mac OS X als Hostssystem, dazu Vista, XP und Ubuntu Linux (Klick auf die Grafik für volle Auflösung).

Mit Snapshots erstellen Sie Momentaufnahmen von Ihrem System. Das ist etwa dann praktisch, wenn mehrere Systemzustände für Tests nötig sind. Über den Befehl Zurück zu Snapshot (grüner Doppelpfeil nach links) können Sie zum vorherigen Zustand zurückkehren. Mit dem Snapshot Manger im Menü springen Sie außerdem zu älteren Snaps zurück. Die Schnappschüsse eignen sich auch hervorragend als platzsparende Backups der VMs. Parallels sichert differenziell, bei mehreren Snapshots werden also immer nur die Änderungen zur ersten Sicherung gespeichert.

Ein weiteres Highlight verbirgt sich hinter dem sperrigen Namen Rückgängig-Datenträger. Damit können Sie auf Wunsch alle Änderungen, die im Betrieb einer VM gemacht werden beim Neustart verwerfen. So steht immer wieder die frische Testumgebung bereit.

Wer eine echte Windows-Installation mit Boot Camp eingerichtet hat, kann diese mit Parallels ohne Probleme weiterverwenden. Doch Vorsicht: Features wie Snapshots oder Rückgängig-Datenträger funktionieren dann nicht. Mit Transporter liefert Parallels ein Programm mit, das virtuelle und auch physische Installationen umziehen kann. So kann eine »normale« Installation einfach in eine virtuelle Maschine umgewandelt werden. Außerdem konvertieren Sie Images aus Virtual PC oder VMware mit Transporter in das Diskformat von Parallels. Mit dem neuen Parallels Explorer verwalten Nutzer VMs noch schneller, so können sie etwa Inhalte von VMs durchsuchen, ohne dass diese gestartet werden müssen.


Transporter zieht »echte Installationen« in virtuelle Maschinen um, wahlweise per Netzwerkverbindung oder Firewire. (Klick auf die Grafik für volle Auflösung)

Testergebnis Parallels Desktop 3.0

Parallels Desktop 3.0

Fazit:

Der neue Parallels Desktop ist ein echter Kracher und gehört auf jeden Intel-Mac, denn schon wer nur ab und zu Windows braucht, wird seine wahre Freude an dem Tool haben. Endlich verwischen sich die Grenzen von Windows und Mac OS X richtig – der Kohärenzmodus des neuen Parallels 3.0 macht gleichzeitiges Arbeiten in beiden Systemen ohne Fenster-Schalterei möglich.

Produkt: Parallels Desktop 3.0

Hersteller: Parallels
Internet: www.parallels.com
Preis: 80 Euro

Note: sehr gut
Leistung (40%): sehr gut
Ausstattung (30%): sehr gut
Bedienung (30%): sehr gut

Das ist neu
– SmartSelect
– Parallels Tools für Linux
– Aufgebohrtes Transporter-Tool
– Snapshot-Manager
– Rückgängig Datenträger

Systemvoraussetzungen
Betriebssysteme: Mac OS X 10.4.6
Prozessor: Intel-basierter Mac
Arbeitsspeicher: 1 GByte

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