Hamburger Start-up eBlocker verkauft seine Privatsphäre-Box nun in eigenem Onlineshop
Die gleichnamige Appliance zum anonymen Surfen und zur Blockade von unerwünschtem Tracking lässt sich in den Varianten eBlocker Pro ab 199 Euro und eBlocker Family ab 249 Euro erwerben. Nutzer haben die Wahl zwischen je zwei Gehäuse- und Lizenzmodellen. Letztere sind für OS-Updates gedacht.
Das Hamburger Start-up eBlocker bietet seine gleichnamige Privatsphäre-Box ab sofort in seinem neuen Onlineshop an. Zur Wahl stehen dort die Varianten eBlocker Pro und eBlocker Family – jeweils in verschiedenen Gehäuseausführungen und mit unterschiedlichen Lizenzmodellen für erforderliche Betriebssystem-Updates. Die Preise für den eBlocker Pro beginnen derzeit bei 199 Euro, für den eBlocker Family verlangt der Anbieter aktuell Preise ab 249 Euro.
Der eBlocker dient grundsätzlich dem anonymen Surfen sowie der Blockade von unerwünschtem Tracking und wird zu diesem Zweck an den Router im heimischen Netzwerk angeschlossen. Anschließend erfasst und überprüft das Gerät den gesamten Internet-Datenverkehr. Auf diese Weise soll es bei allen aufgerufenen Seiten sämtliche Datenerfassungsdienste, Tracker und datensammelnde Werbung effektiv herausfiltern können.
Hierzu ist die Box laut Anbieter zu allen internettauglichen Geräten – egal ob PC, Smartphone, Tablet oder Spielekonsole – kompatibel. Eine Software-Installation sei nicht erforderlich. Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit, die Identität des verwendeten Endgerätes zu verschleiern, was der Hersteller „Device Cloaking“ nennt. Überdies lässt sich das Tor-Netzwerk aktivieren, um die eigene IP-Adresse zu tarnen. Das Gerät selbst soll keine Daten erfassen. Es richtet sich in wenigen Minuten automatisch ein und ist danach betriebsbereit.
Die eBlocker-Hardware besteht gegenwärtig aus dem Open-Source-Einplatinencomputer Banana Pi M2, der auf ARMs Cortex-A7-CPU mit vier Rechenkernen basiert. Zudem verfügt er über 1 GByte DDR3-RAM, zwei USB-2.0-Ports, einen Gigabit-Ethernet-Anschluss, ein integriertes WLAN-Modul sowie eine 8 GByte große SD-Karte, auf der das Betriebssytem installiert ist. Dem Hersteller zufolge unterstützt der eBlocker für die Analyse des Internet-Traffics derzeit Bandbreiten von bis zu 200 MBit/s.
Der eBlocker Pro ist neben allen Geräten laut Hersteller ebenso zu sämtlichen Betriebssystemen, Browsern und Apps kompatibel. Des Weiteren schütze er bis zu zehn Nutzer gleichzeitig beim Surfen und anonymisiere das Surfverhalten auch auf beliebig vielen Geräten.
Der eBlocker Family überwache zusätzlich den Internet-Traffic gleich mehrerer Nutzer und biete zudem Jungschutzfunktionen, die unangemessene Inhalte auf den Geräten des Nachwuchses blockieren sollen. Außerdem soll diese eBlocker-Variante Kinder vor der Bildung von Persönlichkeitsprofilen schützen. Jedes Familienmitglied kann überdies bedarfsgerecht individuelle Einstellungen vornehmen.
Die genannten Preise für die beiden eBlocker-Versionen sind abhängig vom gewünschten Gehäuse (Standard- oder Designgehäuse) sowie von der benötigten Update-Lizenz für das auf der Box installierte Linux-basierende Betriebssystem eBlockerOS. Nutzer haben je Gerät die Wahl zwischen einem auf ein Jahr begrenzten automatischen Update-Service und einer unbegrenzten Lifetime-Lizenz. Wer den eBlocker Pro in Kombination mit einer einjährigen Update-Lizenz erwirbt, muss dafür den regulären Preis bezahlen, alle anderen Kombinationen werden hingegen vergünstigt angeboten.
Im Sommer 2015 war eBlocker erstmals mit seinem Privatsphäreprodukt an die Öffentlichkeit gegangen. Kurz darauf startete auch eine erste Crowdfunding-Kampagne bei Indiegogo, die es im Oktober vergangenen Jahres erfolgreich abschließen konnte. Ende Januar begann dann eine weitere Crowdfunding-Kampagne bei Kickstarter, mit der das Hamburger Start-up die eBlocker-Serienproduktion einläutete.
Tipp der Redaktion: Max Schrems war vor drei Jahren Jurastudent in Wien – einer von vielen. Das änderte sich, nachdem er durch seine Klage gegen Facebook bekannt geworden war. Er warf dem Konzern vor, zu emsig Daten zu sammeln. Mit “ Kämpf um deine Daten” hat er jetzt sein erstes Buch vorgelegt – ein Weckruf für alle Internet-Nutzer.