Microsoft hat To-Do-App Wunderlist und Outlook.com zusammengeführt
Das soll es ermöglichen, Aufgaben aus E-Mails in der neuen Outlook.com-Version zu generieren. Mit der App des von Microsoft übernommenen Start-ups 6Wunderkinder wird die Betreffzeile in den Aufgabenname und der Mailtext in eine Notiz umgewandelt. Listen lassen sich dann zudem in Teams verteilen.
Microsoft hat die zur Erstellung von To-Do-Listen gedachte Anwendung Wunderlist in Microsoft Outlook.com integriert. Der Softwarekonzern hatte dessen Entwickler, das Berliner Start-up 6Wunderkinder im Sommer 2015 für eine nicht näher genannte Summe zwischen 100 und 200 Millionen Euro gekauft.
Die App Wunderlist ist nun als Add-in über den Office Store für Abonnenten von Office 365 beziehbar. Über Outlook.com wird die Applikation allerdings auch zusammen mit der überarbeiteten Version ausgeliefert und standardmäßig in dem E-Mail-Dienst enthalten sein, wie das Wunderlist-Team mitgeteilt hat.
Wunderlist soll den Posteingang übersichtlicher machen, indem das Add-in Mails in “Aufgaben” umwandelt. Öffnet ein Anwender eine Nachricht, kann er über das Drücken des Wunderlist-Buttons den Inhalt der Betreffzeile in einen Aufgabennamen sowie den E-Mail-Text in eine Notiz umsetzen. Diese Aufgabe lässt sich dann in einer “Wunderliste” speichern. Anschließend lässt sich auch noch die Erinnerungsfunktion aktivieren.
Mit der Integration in Outlook.com können diese Listen dann mit Teams geteilt werden. So lässt sich die Team-Arbeit laut Microsoft einfacher koordinieren. Im Krankheits- oder Urlaubsfall lassen sich Aufgaben auch an Vertretungen delegieren. Diese Funktion wird dem Softwarekonzern zufolge ebenfalls mit wenigen Klicks auf “Share List” realisiert.
Die Empfänger klicken dann auf die Nachrichten und sind daraufhin in der Lage, über “Liste ansehen” direkt mit der Aufgabenliste zu arbeiten. Anwender können auch verschiedene Listen an Mitarbeiter verteilen, wie das Wunderlist-Team erklärt.
Bei der Übernahme konnten die Berliner Gründer, die schon von Investoren wie Sequoia Capital und dem Skype-Gründer Niklas Zennström sowie dessen Venture-Capital-Unternehmen Atomico finanziert wurden, bereits 13 Millionen Nutzer verzeichnen. Wie viele davon die kostenpflichtige Premium-Version verwenden, ist allerdings nicht bekannt.
“Die Möglichkeit, aus E-Mails auf einfachem Wege Aufgaben zu generieren, stand auf der Wunschliste der Office-Anwender ganz oben”, kommentiert Peter Fischer, bei Microsoft für das Office-Geschäft verantwortlich. “Mit der Integration von Wunderlist in Outlook bringen wir zwei Produktivitätsanwendungen der modernen Wissensarbeit zusammen. Den Anwendern entsteht ein deutliches Plus bei der Übersicht im Posteingang und gleichzeitig fördern wir die Zusammenarbeit in Teams.”
[mit Material von Martin Schindler, silicon.de]