LG und Samsung wenden sich von 3D-Fernsehern ab
Aufgrund der geringen Nachfrage will LG seine Produktion von Fernsehern mit 3D-Technik um die Hälfte zurückfahren und sie nur noch in Premium-Produkten verbauen. Samsung wird den Bau von 3D-TVs vorerst offenbar sogar komplett stoppen. Es hat bislang keine neuen 3D-Brillen bei seinem Zulieferer bestellt.
Wenig überraschend stehen Fernseher mit 3D-Funktion zumindest bei den koreanischen Elektronikherstellern Samsung und LG vor dem Aus. Das berichtet das Portal Broadband TV News unter Berufung auf das koreanische Branchenportal ET News.
Demnach wird Samsung neu auf den Markt kommende Produkte nicht mehr mit einer 3D-Funktion ausstatten. LG hat hingegen angekündigt, die Zahl seiner produzierten 3D-Fernseher aufgrund der derzeit geringen Nachfrage um die Hälfte zu reduzieren.
“Obwohl 40 Prozent aller Fernseher im vergangenen Jahr mit 3D-Funktionen ausgeliefert wurden, werden im laufenden Jahr lediglich noch 20 Prozent eine solche 3D-Funktionalität integrieren”, erklärte eine LG-Sprecher gegenüber ET News. Allerdings gebe es ja immer noch Verbraucher, die etwa nach wie vor 3D-Filme genießen würden, wie der Sprecher weiter ausführt. Aus diesem Grund wolle sein Unternehmen 3D-Funktionen vorwiegend in seinen Premium-Produkten verbauen.
ET News leitet das bevorstehende Ende von Samsungs 3D-Fernseher-Produktion von dessen bisher ausbleibenden Neubestellungen für eine neue Charge an 3D-Shutterbrillen bei seinem Zulieferer ab: “Obwohl wir bis letztes Jahr noch 3D-Brillen im Angebot hatten, gibt es für das aktuelle Jahr bislang keine Anfragen nach einem neuerlichen Angebot seitens Samsung”, zitiert das koreanische Portal einen Sprecher des zuständigen Samsung-Zulieferers. Aufgrund der fehlenden Bestellungen gehe er davon aus, dass Samsung die 3D-Technologie nicht mehr in seinen neuen Fernsehern verbauen werde. Es sei aber immerhin noch denkbar, dass die 3D-TV-Produktion in der zweiten Jahreshälfte oder in naher Zukunft wieder anlaufe.
Die von den beiden Elektronikherstellern eingeleiteten Maßnahmen kommen laut Broadband TV News nur wenig überraschend, da 3D-TV von Haus aus einige Hürden mit sich bringe. Das naheliegendste und größte Hindernis sei dabei das Tragen von 3D-Brillen, um in den Genuss dreidimensionaler Bilder zu kommen. Überdies seien fehlende Standards für die 3D-Gläser ein Problem.
Ein weiterer Grund für den Niedergang der noch vor wenigen Jahren gehypten 3D-Technologie sind ET News zufolge aufstrebende konkurriende Techniken wie Ultra-HD oder Virtual Reality. Ultra-HD-TV könne 3D-Effekte bis zu einem gewissen Grad ersetzen, während die Virtual-Reality-Technologie sogar ein eigenes unabhängiges Ökosystem erschaffe. Das Branchenportal ist jedoch auch davon überzeugt, dass die 3D-Technik eine Renaissance erleben könnte, wenn es gelingen sollte, 3D-Panels zu bauen, für die keine separaten Brillen mehr benötigt werden.