Patenantrag: Apple könnte künftig Werbung dem Kontostand anpassen

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Apple Zentrale (Bild: News.com)

Das in dem Antrag beschriebene System soll dafür sorgen, dass Nutzer auf dem Smartphone lediglich Werbeanzeigen für Produkte sehen, die sie sich auch tatsächlich leisten können. Setzt Apple das in die Tat um, wäre das eine deutliche Absage an das bisherige Versprechen, keine Kundendaten zu monetarisieren.

In einem jetzt bekannt gewordenen Patentantrag (PDF) von Apple für ein E-Commerce-System ist vorgesehen, Werbung auf Mobilgeräten in Abhängigkeit vom Einkommensniveau der Nutzer auszuliefern. Das neue E-Commerce-Verfahren habe gegenüber regulärer Mobilwerbung den Vorteil, “dass nur Werbung für die Waren und Dienstleistungen ausgeliefert wird, die sich bestimmte Nutzer auch tatsächlich leisten können”, heißt es in dem Patentantrag.

Dazu muss das System auf dem Smartphone des Nutzers etwa den Status seiner Bank- oder Kreditkarten nachverfolgen. Den aktuellen Saldo nimmt es dann als Grundlage, um dem Nutzer gezielt Werbung für Produkte auf das Mobilgerät zu schicken, deren “Kaufpreis kleiner oder gleich dem verfügbaren Guthaben des Anwenders ist”, heißt es weiter in dem Antrag. Andererseits sollen “Waren und Dienstleistungen, die für bestimmte Nutzer nicht erschwinglich sind, auch nicht als Werbung an diese ausgeliefert werden”.

Apple schlägt laut den Patentdokumenten auch ein integriertes Abrechnungs- respektive Bezahlsystem vor, mit dem Nutzer bei Interesse direkt auf dem Smartphone oder Tablet die für die beworbenen Produkte anfallenden Rechnungen begleichen können. Darüber sollen sie auch die gewünschte Liefermethode für ihr bestelltes Produkt auswählen können. Der Antrag sieht ferner den Einbau einer gewissen Prozentgrenze in das beschriebene E-Commerce-System vor, sodass nur Werbeanzeigen für die Waren eingeblendet werden, die etwa eine Marke von 90 Prozent des Kontostandes nicht überschreiten.

Sollte das in Apples Patenantrag geschilderte Verfahren in der Praxis tatsächlich umgesetzt werden, bedeutete dies eine Abkehr von der bisher verfolgten Strategie. Apple-Chef Tim Cook betonte bislang bei jeder sich bietenden Gelegenheit, die Privatsphäre der Nutzer zu achten und kritisiert Unternehmen wie Google, die mit Werbung auf Basis von Nutzerdaten Geld verdienen.

[mit Material von Rainer Schneider, ZDNet.de]

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