Intel liefert Compute Stick jetzt mit Ubuntu 14.04 LTS aus
Ab nächster Woche wird er für 110 Dollar im Handel verfügbar sein. Damit ist die Linux-Variante knapp 40 Dollar günstiger als die bereits länger erhältliche Windows-Ausführung. Gleichzeitig bietet sie jedoch nur die Hälfte an RAM und ein Viertel des internen Flash-Speichers.
In der kommenden Woche beginnt Intel mit dem Verkauf der Linux-Variante seines im Januar auf der CES präsentierten”Compute Stick. Als Betriebssystem ist Ubuntu 14.04 LTS installiert. Die unverbindliche Preisempfehlung beläuft sich in den USA auf 110 Dollar und liegt somit 39 Dollar unter der für die seit April erhältliche Version mit vorinstalliertem Windows 8.1.
Online-Händler nehmen auch hierzulande bereits Vorbestellungen für die Linux-Ausführung des Compute Stick (Modellnummer STCK1A8LFC) entgegen. Die Preise beginnen in Deutschland bei rund 113 Euro zuzüglich Versand. Das Windows-Modell (STCK1A32WFC) kann in Deutschland ab 150 Euro plus Versand erworben werden.
Der günstigere Preis für die Linux-Version des knapp 10 Zentimeter langen Compute Stick ergibt sich nicht nur durch das jeweils aufgespielte Betriebssystem, sondern auch durch die reduzierte Speicherausstattung. Während die Windows-Variante über 2 GByte RAM und 32 GByte Flash-Speicher verfügt, besitzt die Linux-Ausführung lediglich 1 GByte Arbeitsspeicher und 8 GByte internen Speicher.
Damit übertrifft der Compute Stick zwar die Mindestanforderungen des Betriebssystems, bislang ist allerdings umstritten, ob diese Menge an Arbeitsspeicher tatsächlich ausreicht, um die Desktop-Ausgabe von Ubuntu zu einem flüssigen Betrieb zu bewegen. Offiziell werden für eine “anständige Alltagsnutzung” von Ubuntu mit dem Unity-Desktop 2 GByte RAM empfohlen. Überdies belegt die Desktop-Edition von Ubuntu mit 5 GByte schon mehr als die Hälfte des verfügbaren internen Datenspeichers. Immerhin lässt der sich aber noch mittels einer MicroSD-Karte erweitern.
“Ubuntu ist ein hocheffizientes OS, das normalerweise mit weniger Speicher auskommt als andere Betriebssysteme”, sagt Mark Murphy, für den Gerätevertrieb und weltweite Allianzen zuständiger Direktor bei Ubuntu-Sponsor Canonical. Die 64-Bit-Edition von Windows 8.1 etwa erfordere 20 GByte Speicherplatz, also viermal so viel wie Ubuntu.
Im Vergleich zu Amazons Fire TV Stick oder Googles Chromecast ist Intels Compute Stick kein reines Media-Streaming-Gerät. Stattdessen macht er die Rechenleistung eines Tablets im USB-Stick-Format verfügbar. Streaming von Audio und Video ist dank des integrierten HDMI-1.4a-Ausgangs zwar ebenfalls möglich, dennoch bieten die übrigen Spezifikationen Freiraum für weit darüber hinausgehende Aufgaben.
In dem vollwertigen PCs in der Größe einer Kaugummipackung arbeitet Intels Atom-CPU Z3735F auf Grundlage der Bay-Trail-Architektur. Der mit 1,33 GHz taktende Quad-Core-Chip mit integrierter HD-Grafikeinheit wird etwa auch in diversen Tablets wie Lenovos Ideapad Miix 300 oder Toshibas Hybridgerät Satellite Click Mini eingesetzt.
An Konnektivitätsmöglichkeiten sind WLAN (02.11b/g/n) sowie Bluetooth 4.0 an Bord. Über Letzteres lassen sich auch Tastatur und Maus anbinden. Die Stromversorgung erfolgt über einen Micro-USB-Port. Zum Anschluss von Peripheriegeräten steht des Weiteren eine Standard-USB-Buchse zur Verfügung.
Den 10,3 mal 3,7 mal 1,2 Zentimeter großen Compute Stick sieht Intel als kompakte Lösung für Verbraucher, die im Web surfen, Soziale Netze oder auch Streaming-Dienste wie Netflix verwenden wollen. Gleichzeitig soll er sich aber auch als Thin Client in kleinen und mittelständischen Unternehmen nutzen lassen.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]