Uber nimmt Microsoft die Sparte für Kartendienste ab
Es bekommt Patente und Bildmaterial, ein Rechenzentrum in Colorado sowie knapp 100 Entwickler. Microsoft will diese Dinge in Zukunft “von Premium-Partnern” zukaufen. Uber hatte im März bereits deCarta akquiriert. Zugleich gibt es noch ein Gebot für Nokia Here ab.
Uber hat eine für Kartendienste innerhalb von Bing verantwortliche Microsoft-Sparte samt der dort beschäftigten rund 100 Entwickler übernommen. Im Zuge der Akquisition wurden zudem die für Panoramaaufnahmen eingesetzten Fahrzeuge inklusive Kameras, ein Rechenzentrum in Colorado sowie das zugehörige geistige Eigentum von dem Fahrdienstvermittler, wie TechCrunch als Erstes berichtete. Ein Preis wurde hingegen nicht bekannt gegeben.
Microsoft kommentierte den Verkauf gegenüber ZDNet.com wie folgt: “Im letzten Jahr haben wir vieles unternommen, um unsere Anstrengungen aufs Kerngeschäft zu fokussieren. Dem entspricht, dass wir künftig selbst keine Kartenbilder mehr sammeln werden und stattdessen mit Premium-Anbietern von Inhalten und Bildern für zugrunde liegende Daten kooperieren, während wir selbst uns auf die Nutzererfahrung konzentrieren.”
Ubers hatte zuvor um Nokias Kartensparte Here mitgeboten. Kartenmaterial benötigt er sowohl in seiner App als auch als Grundlage für Algorithmen, die möglichst effizient Transport- und Fahrdienstwege festlegen sollen. Das Unternehmen hat zudem Anfang 2015 begonnen, in Pittsburgh eine Forschungsabteilung für autonomes Fahren aufzubauen. Gerade erst wurde Googles ehemaliger Maps-Chef Brian McClendon als neuer Leiter dieser Abteilung präsentiert. Dessen Software stellte 2004 die Basis für Google Earth dar. Und schon im März hatte Uber den Kartendienst deCarta übernommen.
Über seine App vermittelt Uber sowohl Limousinen mit professionellen Chauffeuren (UberBlack) als auch Pkws von privaten Fahrern (UberPop). Der Fahrdienstvermittler steht jedoch in zahlreichen Ländern im Streit mit Behörden. In Deutschland beugte er sich zuletzt dem Druck und passte seinen Service den gesetzlichen Vorgaben an. Durch den Preis von maximal 35 Cent pro Kilometer gilt Uber jetzt als Mitfahrdienst und nicht als Taxiservice.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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