Deutsche Manager mit interner IT-Kompetenz besonders unzufrieden
Deutsche Manager sind mit der IT-Kompetenz ihrer Mitarbeiter besonders unzufrieden. Das geht aus einer Befragung des Verbandes CompTIA hervor, an der 1507 Führungskräfte aus zwölf Ländern teilgenommen haben. Die Ansprüche deutscher Manager an IT-Fachpersonal sind demnach offenbar größer, als in vielen anderen Ländern. Insgesamt “nicht zufrieden” sind 97 Prozent der deutschen Umfrageteilnehmer. 45 Prozent halten die die interne IT-Kompetenz nicht oder nur zum Teil für ausreichend. Für 52 Prozent kommt sie den Zielvorstellungen wenigstens nahe.
Als Konsequenzen des Wissensmangels nennt die Studie zum Beispiel eine geringere Produktivität der Mitarbeiter und Schwächen bei der Abwehr von Cyber-Attacken, über die sich die deutschen Manager beschweren. 70 Prozent von ihnen fürchten eine wachsende Gefahr aus dem Cyberspace. Nach Ansicht von 44 Prozent wird “menschliches Fehlverhalten” als Faktor bei IT-Sicherheitsvorfällen immer wichtiger. Dazu tragen ihrer Ansicht nach in erster Linie Nachlässigkeit beziehungsweise Sorglosigkeit in Bezug auf Sicherheitsfragen, sowie in zweiter Linie der verstärkte, aber häufig unsachgemäßen Einsatz von Social Media bei. Das alles gefährde die Unternehmens-IT.
Für 63 Prozent der befragten deutschen Manager ist die Top-Priorität bei ihren IT-Investitionen 2015 daher, ihre Mitarbeiter weiter zu qualifizieren oder zumindest die IT-Abteilung mit dem neuesten Wissensstand zu versorgen. Denn nur gut ausgebildete IT-Mitarbeiter können ihre Kollegen aufklären und Angriffe abwehren, erklärt die Studie. Erst an zweiter und dritter Stelle der Investitionsrangliste folgen Datensicherung und Mobilität.
Der Wille zum Wissensaufbau sei inzwischen stärker, als der zur technischen Aufrüstung: Die befragten deutschen Unternehmen wollen verstärkt in die fachliche Qualifikation investieren und die Neueinstellungen qualifizierten Personals 2015 um 31 Prozent steigern. 2014 waren es nur 21 Prozent. Zudem gehen 56 Prozent der befragten deutschen Manager davon aus, dass IT-Zertifizierungen in den nächsten zwei Jahren eine größere Rolle spielen als bisher.
Das zeigt sich auch am Thema Weiterbildung: 2014 nahmen 92 Prozent der IT-Mitarbeiter an Trainings teil, 56 Prozent der Manager hierzulande gehen von einer Steigerung aus. 61 Prozent von ihnen halten es für wichtig, dass das in der Weiterbildung erworbene Fachwissen durch einen herstellerneutralen Abschlusstest bestätigt wird – gegenüber den herstellerspezifischen Ausbildungen sind die Unternehmensleiter offenbar kritisch eingestellt. Immerhin 38 Prozent der deutschen Führungskräfte sehen in den Zertifizierungen einen direkten Nutzen für IT- und Informationssicherheit.
Dazu mag auch beitragen, dass zunehmend Compliance-Richtlinien eingehalten werden müssen, die nachvollziehbare und dokumentierte Schulungsmaßnahmen erforderlich machen. Außerdem ist natürlich nicht zu vernachlässigen, dass die Befragungsmethode möglicherweise ebenfalls dazu geführt hat, dass es zu den für den Auftraggeber begrüßenswerten Ergebnisse gekommen ist. Die Tendenz, wieder mehr in die eigenen Mitarbeiter zu investieren, ist jedoch auch angesichts des Fachkräftemangels sicherlich vorhanden.