Kickstarter finanziert Projekte nun auch mit deutscher Version
Kickstarter bietet nun auch eine deutschsprachige Version an. Community-Mitglieder können in Deutschland bereits mit dem Aufbau eines Projekts beginnen. Freigeschaltet wird das dann jedoch erst am 12. Mai. Die Projekte hierzulande lassen sich in Euro finanzieren und in deutscher Sprache präsentieren. Wie gewohnt können Nutzer Projekte mit einem von ihnen selbst gewählten Geldbetrag unterstützen. Im Gegenzug erhalten sie bestimmte Prämien oder Leistungen.
Kommt die zuvor festgelegte Fördersumme innerhalb eines definierten Zeitraums zusammen, zieht Kickstarter die zugesagten Beträge der Unterstützer ein und leitet sie an den Projektgründer weiter. Wird die Zielsumme nicht erreicht, gilt das Projekt als gescheitert. Den Förderern wird dann auch ein Geld abgebucht.
Diese Möglichkeit nutzten zwar auch bisher schon Projekte aus Deutschland, sie soll nun aber leichter zugänglich werden. Kickstarters größter Konkurrent Indiegogo bietet schon länger eine deutsche Version seiner Crowdfunding-Plattform an. Auch hier lassen sich Projekte in Euro finanzieren.
“Wir sind alle mehr als optimistisch, was die Zukunft kreativen Schaffens angeht. Wir sehen mehr Möglichkeiten und Chancen für Künstler und Projektgründer als jemals zuvor. Wir wollen mehr Menschen dabei unterstützen, ihre kreativen Ideen zum Leben zu erwecken”, erklärt Kickstarter-CEO Yancey Strickler. Zum Deutschland-Start sind demnächst Veranstaltungen in mehreren deutschen Städten geplant.
Der im Januar vorgelegten Jahresbilanz 2014 zufolge erreichten im vergangenen Jahr eine Rekordzahl von 22.252 Kickstarter-Projekten ihr Ziel. Sie erhielten von 3,3 Millionen Förderern in der Summe 529 Millionen Dollar Finanzierung, was mehr als 1000 Dollar pro Minute entspricht. 2013 stellten 3 Millionen Unterstützer 19.911 Projekten eine Summe von 480 Millionen Dollar zur Verfügung.
Für dei deutschen Crowdfunding-Plattformen dürfte mit dem Start von Kickstarter in Deutschland das Leben noch einmal etwas schwerer werden. Sie haben es schon wegen der geplanten Regulierungen nicht leicht, außerdem ist die Szene recht zersplittert. Die größeren Plattformen, etwa Startnext, Visionbakery, Companisto, Deutsche Mikroinvest und Seedmatch ermöglichen die Finanzierung von Projekten aus einem breiten Spektrum. Daneben gibt es zahlreiche lokale oder regionale Plattformen, etwa die der Volks- und Raiffeisenbanken, solche mit speziellen Themen – etwa Musiker- oder Autorenfinanzierung, sowie einige mit Schwerpunkt auf kökologischen oder sozialen Projekten.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]