QSC kommt mit Cloud-Strategie nur unter Verlusten voran
Die QSC AG hat die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2014 vorgelegt. Ihnen zufolge hat der Kölner Netzbetreiber und TK-Dienstleister im abgelaufenen Jahr einen Umsatz von 431,4 Millionen Euro erwirtschaftet. Während die neueren Angebotssegmente – vor allem die Cloud-Dienste – auf dem Niveau des Vorjahres stagnierten, gingen die überwiegend konventionellen TK-Umsätze mit Wiederverkäufern 2014 um 20,8 Millionen Euro auf 102,6 Millionen Euro zurück. Auch dadurch sank der Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahr (455,7 Millionen Euro) deutlich. Mit dem endgültigen Geschäftsbericht ist am 31. März zu rechnen.
Das EBITDA für das Gesamtjahr 2014 erreichte 35,0 Millionen Euro (2013 waren es noch 77,8 Millionen Euro). Bereinigt um einmalige Rückstellungen in Höhe von 7,2 Millionen Euro für das angekündigte Programm zur Umstrukturierung, erzielte QSC im operativen Geschäft nach vorläufigen Berechnungen 2014 ein EBITDA-Ergebnis von 42,2 Millionen Euro. Der Vorstand schlägt eine Dividende von 10 Cent je Aktie vor. Für 2015 erwartet er einen Umsatz von mehr als 400 Millionen Euro, ein EBITDA von mehr als 40 Millionen Euro und einen positiven Free Cashflow.
Eigenen Angaben zufolge drückten 2014 nicht zuletzt gestiegene Kosten für Personal auf den Gewinn. In den Vorjahren habe man in Erwartung schnelleren Wachstums die Kapazitäten erheblich ausgebaut. Das nun angekündigte, auf zwei Jahre angelegte Programm zur Kostenreduzierung soll die Diskrepanz zwischen Umsätzen und Kosten bereits 2015 wieder reduzieren. Die bereits im laufenden Jahr geplanten Einsparungen liegen bei über 10 Millionen Euro, ab 2017 plant das Unternehmen die Reduzierung der Kosten um mindestens 25 Millionen Euro pro Jahr.
Das wird nicht ohne Entlassungen abgehen: Das Unternehmen hat bereits angekündigt, sich in den in den kommenden beiden von rund 350 Mitarbeitern zu trennen. Aktuell beschäftigt QSC rund 1800 Mitarbeiter – den Einsparungen fällt also gut jede sechste Stelle zum Opfer. Sie sollen aber dazu beitragen, dass das Unternehmen bereits im laufenden Geschäftsjahr wieder an Ertrags- und Finanzkraft gewinnt. Ein positives Signal ist, dass bereits in der zweiten Jahreshälfte 2014 der Auftragseingang zulegte. Dadurch habe man bei deiser Kenngröße im Gesamtjahr 2014 mit 177,4 Millionen Euro sogar den Wert des Vorjahres (153,9 Millionen Euro) übertroffen.
QSC hofft mit den nun angekündigten Maßnahmen den Umbau vom Netz- und TK- zum ITK- und Cloud-Anbieter umsetzen zu können. Wie das abgelaufene Geschäftsjahr gezeigt hat, sind aber größere Anstrengungen erforderlich, um das offenbar doch stärker als erwartet rückläufige konventionelle TK-Geschäft zu kompensieren. Seinen Kunden stellt der Anbieter eine “Pure Enterprise Cloud” in Aussicht, die die Integration von traditionellen Applikationen und neuen Cloud-Diensten ermöglichen und ihnen helfen soll, schrittweise den Weg in die Cloud zu gehen.
Außerdem soll das zunehmend margenschwache Outsourcing-Geschäfts zurückgefahren, die Ausrichtung auf mittelständische Projekte dagegen verstärkt werden. Der Schwerpunkt wird dabei auf Kunden in Handel, Energie, Finanzdienstleistungen sowie Maschinen- und Anlagenbau liegen.
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