Deutsche Telekom stellt neue Auslandstarife vor
Die Deutsche Telekom bietet ab dem 1. Juli Vertragskunden mit einer Inlands-Flatrate die Option “All Inclusive” an. Das hat der Konzern heute angekündigt. Mit ihr können sie dann auch im EU-Ausland ohne zusätzliche Roamingkosten zum Festpreis unbegrenzt Telefonieren, SMS verschicken und mobil Daten übertragen.
Bei einer Laufzeit von zwölf Monaten kostet die Option “All Inclusive” monatlich 5 Euro. Wer eine vierwöchige Laufzeit wählt, zahlt 19,95 Euro pro Monat. Diese Variante eignet sich vor allem für Kunden, die die Flatrate nur für den Urlaub brauchen und sich nicht länger binden möchten.
Auch ihre “Travel & Surf”-Option hat die Telekom überarbeitet. Vertragskunden können ab 6. Mai damit weltweit zu denselben Preisen mobil online gehen wie in den Ländern der europäischen Union. Das entspricht in Einzelfällen einer Preissenkung um rund 90 Prozent.
Der “Travel & Surf DayPass M” bietet künftig für 2,95 Euro auch in Ländern außerhalb der EU ein Datenvolumen von 50 MByte. Der Wochenpass enthält 150 MByte und kostet 14,95 Euro. Für ein Megabyte berechnet die Telekom weltweit mindestens 6 Cent. Die Travel-&-Surf-Pässe für die Ländergruppen 2 (zu der unter anderem die Türkei gehört) und die Ländergruppe 3 (mit zum Beispiel Brasilien) sind für Privat- und Geschäftskunden buchbar.
Prepaid-Kunden zahlen für den Tagespass M mit 50 MByte Datenvolumen für die Ländergruppen 2 und 3 jeweils 6,95 Euro. Nach Ablauf des Inklusivvolumens wird die Internetverbindung automatisch beendet oder die Transferrate reduziert.
Geschäftskunden können ab Mai zudem die Datenroaming-Option “Roaming Global Plus” buchen. Sie hat eine Laufzeit von zwei Jahren und steht in drei Ausprägungen zur Verfügung. Global S umfasst für 23,74 Euro 150 MByte, Global M für 47,54 Euro 500 MByte und Global L für 71,34 Euro 1 GByte. Nach Übertragung des monatlichen Inklusivvolumens lassen sich für 23,74 Euro weitere 150 MByte hinzubuchen.
Mit ihren neuen Auslands-Tarifoptionen nimmt die Telekom den Beschluss des EU-Parlaments vorweg, Roaminggebühren abzuschaffen. Sofern der Ministerrat der EU-Staaten keine Einwände erhebt, sollen sie zum 15. Dezember 2015 wegfallen. Nur bei zweckwidriger oder missbräuchlicher Nutzung wird dann weiter eine Gebühr erhoben.
Seit 1. Juli 2013 dürfen Mobilfunkanbieter für mobiles Telefonieren, SMS-Versand und die Datennutzung in der EU nämlich laut Vorgaben der EU-Kommission im EU-Ausland höchstens noch 45 Cent pro MByte sowie 24 beziehungsweise 7 Cent pro Minute für abgehende und eingehende Anrufe verlangen.
Auslandstarife anderer Mobilfunkanbieter
Die E-Plus Gruppe hatte bereits am 10. Februar unter dem Motto “Roam like Home” neue Angebote für Kunden vorgestellt, die öfters im Ausland weilen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um eine neue Tarifoption namens EU-Reise-Flat. Mit ihr können Kunden für pauschal drei Euro im Monat zusätzlich im Ausland dieselben Tarifkonditionen nutzen wie im Inland.
Die EU-Reise-Flat von E-Plus deckt Roaming-Kosten in den Ländern der Europäischen Union sowie zusätzlich der Schweiz, Liechtenstein, Island und Norwegen ab. Dies gilt sowohl für die Nutzung mobiler Datendienste, als auch für Telefonate nach Deutschland. Auch ankommende Anrufe im EU-Ausland sind kostenfrei. Anderweitige, abgehende Gespräche innerhalb oder in ein anderes eines der in der Tarifoption enthaltenen Länder kosten 9 Cent pro Minute.
Den Anfang machte der Anbieter bei Base-Kunden mit bestimmten Laufzeitverträgen. Das im Ausland zur Verfügung stehende, ungedrosselte Datenvolumen richtet sich nach dem des vorhandenen Base All in Tarifs. Einmal gewählt, gilt die Tarifoption EU-Reise-Flat allerdings für die gesamte Restlaufzeit des bestehenden Base-Mobilfunkvertrages. Sie lässt sich also nicht wie bei anderen Anbietern, etwa Vodafone nur für einzelne Tage oder die Urlaubszeit hinzubuchen.
Medion und Aldi hatten im März die Roaming-Tarife für ihr gemeinsames Mobilfunkangebot Aldi Talk reduziert. Bei Reisen in der EU sowie in der Schweiz liegen sie für Gespräche und das mobile Surfen im Internet ab seitdem auf demselben Niveau wie bei der Nutzung in Deutschland.
Nutzer von Aldi Talk zahlen seitdem für Gespräche aus der EU zu anderen Aldi-Talk-Kunden 3 Cent pro Minute. Für Gespräche in alle anderen europäischen Netze fallen 11 Cent pro Minute an. Die Minutenpreise wurden damit um 25 Cent beziehungsweise 17 Cent reduziert. Der Preis für die mobile Datennutzung hat sich bei Aldi Talk um mehr als 50 Prozent auf 23 Cent pro MByte reduziert. Der Versand einer SMS kostet 7 Cent. Eingehende Anrufe in EU-Ländern und in der Schweiz sind kostenlos.
Im Zuge der Preissenkung wurde zudem das Volumen der EU-Pakete verdoppelt, die Kunden zum Basistarif hinzubuchen können. Der Preis von 4,99 Euro und die Laufzeit von sieben Tagen blieben unverändert. Angeboten werden nun jedoch ein Sprachpaket 120, mit dem sich ohne Zusatzkosten 120 Minuten telefonieren lässt und ein EU-Internet-Paket 120 mit einem Datenvolumen von 120 MByte. Auch hier sind alle ankommenden Gespräche kostenfrei. Beide Pakete können entweder nach Ablauf der Optionslaufzeit oder nach Ausschöpfen der Inklusiveinheiten nachgebucht werden. Sie verlängern sich nicht automatisch.
[mit Material von Björn Greif, ZDNet.de]