Wie IT-Dienstleister Innovationen in Firmen fördern

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Das Wort Innovation ist für manche nicht mehr als ein modisches Schlagwort. Doch das täuscht. Viele Unternehmen können im Wettbewerb nur bestehen, wenn sie tatsächlich innovativ sind, also beständig verbesserte oder neue Produkte oder Dienstleistungen anbieten.

Ein Beispiel: Der Trend zu mobilen Geräten wie Smartphones eröffnet dem Einzelhandel die Möglichkeit, den Umsatz durch neue Geschäftsmodelle oder zusätzliche Ideen anzukurbeln. So könnte beispielsweise ein Smartphone seinem Besitzer anzeigen, dass der Elektromarkt, an dem er vorbeispaziert, gerade Rabatt auf alle Ultrabooks bietet.

Der Siegeszug des Smartphones setzt viele Anbieter unter Druck. Sie müssen ihre Produkte oder Dienstleistungen auch über den neuen mobilen Kanäle vermarkten – also an Innovationen arbeiten.

IT-Manager auf der Höhe der Zeit

Dabei ist der Boom der Mobilgeräte nur ein Beispiel für den Innovationsdruck, dem Unternehmen ausgesetzt sind. Ein weiterer Treiber ist die Entwicklung der sozialen Netzwerke. Die Marktforscher von Gartner weisen regelmäßig auf diesen Zusammenhang hin. So heißt es in einer Mitteilung von Gartner zum Thema Social Software sinngemäß, dass IT-Verantwortliche darauf achten müssen, in diesem Bereich auf der Höhe der Zeit zu sein, um das Potenzial der sozialen Netzwerke für Ihr Unternehmen optimal zu nutzen.

Die Rolle der CIOs bei der Umsetzung von IT-Projekten wird immer wichtiger. Die dunkelblauen und graublauen Anteile in den Balken stehen für "hohe Zustimmung durch IT-Manager". (Grafik: Lünendonk)
Die Rolle der CIOs bei der Umsetzung von IT-Projekten wird immer wichtiger. Die dunkelblauen und graublauen Anteile in den Balken stehen für “hohe Zustimmung durch IT-Manager” (Grafik: Lünendonk).

Für die dazu nötigen technischen Umstellungen ist allerdings hoch spezialisiertes IT-Know-how nötig. Hier schlägt die Stunde der externen IT-Dienstleister und IT-Berater, die mit Know-how, Strategieberatung und konkreten Dienstleistungen helfen, solche Projekte möglichst schnell zu realisieren.

Die Lünendonk-Studie

Eine aktuelle Studie des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Lünendonk nimmt nun den Markt für IT-Beratung und IT-Services in Deutschland genauer unter die Lupe. Vorgestellt wurde die Studie bei einer Veranstaltung in München. Für die Untersuchung hat Lünendonk insgesamt 65 IT-Beratungs- und Systemintegrationsanbieter und 34 Servicedienstleister befragt. Neu gegenüber der Studie im Vorjahr ist, dass diesmal auch die Kunden der Dienstleister befragt wurden. Insgesamt 50 Konzerne und große Unternehmen hat Lündnedonk in die Befragung mit aufgenommen.

Die Studie bestätigt zunächst einmal, dass der Markt für IT-Beratung und -Services sich derzeit stark entwickelt. Für 2013 prognostiziert Lünendonk ein Wachstum von fünf Prozent für den Bereich IT-und Systemintegration. Die Berater und Dienstleister verzeichnen einen Gesamtumsatz von 12,2 Milliarden Euro, davon allein 10,5 Milliarden in Deutschland. Insgesamt sind 75.680 Mitarbeiter in der Branche tätig.

Als Herausforderung sehen die Unternehmen nach wie vor die Rekrutierung von Fachkräften. Das zeigen die dunkelblauen und graublauen Anteile in den Balken (Grafik: Lünendonk).
Als Herausforderung sehen die Unternehmen nach wie vor die Rekrutierung von Fachkräften. Das zeigen die dunkelblauen und graublauen Anteile in den Balken (Grafik: Lünendonk).

Größte Anbieter in Deutschland war 2012 das Frankfurter Unternehmen T-Systems mit einem Umsatz von 1,44 Milliarden Euro, dicht gefolgt von IBM Global Business Services mit 1,39 Milliarden Euro. Lünendonk zitiert auch eine Untersuchung des Branchenverbands Bitkom. Demnach liegt das Gesamtvolumen für IT-Dienstleistungen in Deutschland bei knapp 35 Milliarden Euro.

Dabei sind es nicht nur Mobilgeräte wie Smartphones und Tablets, sondern auch Trends wie Big Data, Business Intelligence und Cloud Computing, die den Bedarf nach Spezial-Know-how und Fachkompetenz ansteigen lassen.

Die genannten Begriffe mögen für Brancheninsider und Fachleute längst eine Selbstverständlichkeit sein, für viele Manager und Verantwortliche in Unternehmen sind sie das aber keineswegs. Ein Teilnehmer der Veranstaltung formulierte es so: “Viele wissen, dass sie sich damit beschäftigen müssen, sind aber gerade noch in der Phase, zu sondieren und überlegen noch”, wie sie das Potenzial der genannten Technologien am besten nutzen können.

Mehr IT-Projekte

Die befragten Kundenunternehmen planen ihr Budget für IT-Projekte 2013 um knapp ein Prozent und 2014 um 1,7 Prozent zu erhöhen. Auch wenn die Budgets damit nicht gerade in den Himmel wachsen, so steigt doch die Zahl der Projekte laut Lünendonk “dramatisch”. Die meisten Projekte beziehen sich naturgemäß auf den Bereich Informationstechnologie.

Was genau ist aber das Ziel, wenn Unternehmen viel Geld für externe Dienstleister ausgeben? Es geht hier nicht allein um Outsourcing. Vielmehr sollen die externen Berater und Dienstleister das passende Know-how liefern – und dabei gleichzeitig interne Ressourcen des Unternehmens verbessern sowie Flexibilität und Agilität in den Geschäftsprozessen stärken.

Anerkennung für CIOs

Die gestiegene Bedeutung der IT spiegelt sich in einem verbesserten Eigenbild der IT-Manager. So glauben laut Studie immerhin schon 42 Prozent der Anwender, dass die Computertechnik im Unternehmen einen Beitrag zur Wertschöpfung leistet. Davon, dss deren für die Wertschöpfung in Zukunft steigen wird, gehen sogar 76 Prozent der Befragten aus.

Und immer mehr Projekte werden von der IT-Abteilung und den jeweiligen Fachbereichen gemeinsam geplant und gesteuert. Das war früher keineswegs so selbstverständlich wie es heute klingt. Auch der CIO hat in den letzten Jahren deutlich mehr Anerkennung für seine Rolle bekommen.

Markt erzwingt Innovationen

Allerdings können die IT-Manager die Innovationen nicht allein auf ihre eigene Initiative verbuchen. Nach Meinung von Markus Schwind, Vice President und Chief Sales Officer bei Capgemini, entstehen Innovationen und neue Geschäftsmodelle in der Regel nicht durch die Initiative der IT-Abteilung, sondern in erster Linie durch den Wettbewerb auf dem Markt. Positiv daran sei, dass “die IT sich heute deutlich mehr mit den Bedürfnissen und den Geschäftsmodellen der Unternehmen auseinandersetzt”.

Weniger überraschend ist eine andere Einsicht der Lünendonk-Studie. Die Kundenunternehmen suchen sich ihre Berater und Dienstleister in erster Linie nach dem Kriterium der Umsetzungskompetenz aus. Dahinter folgen Technologie- und Branchenkompetenz.

 Der Anteil der weiblichen Mitarbeiter wird auch 2013 nicht über 20 Prozent hinausgehen. (Grafik: Lünendonk)

Der Anteil der weiblichen Mitarbeiter wird auch 2013 nicht über 20 Prozent hinausgehen (Grafik: Lünendonk).

Fachkräftemangel besteht weiterhin

Ein Problem, mit dem nicht nur die Kunden, sondern auch die Berater und Dienstleister zu kämpfen haben, ist der Fachkräftemangel in Deutschland. Laut Studie sagen fast 80 Prozent der Berater, dass die Rekrutierung qualifizierter Fachkräfte eine Herausforderung sei. Bei den Dienstleistern sind das 70 Prozent.

Lösen lässt sich dieses Problem nach Meinung von Capgemini-Manager Markus Schwind am wirksamsten dadurch, dass Unternehmen für neue Mitarbeiter attraktiver werden. Dazu gehöre nicht nur, dass ein Unternehmen wirtschaftlich erfolgreich ist, es müsse dem Bewerber auch ein attraktives Arbeitsumfeld anbieten und ihm die Chance geben, nicht nur in “Standardprojekten, sondern auch an innovativen Projekten mitzumachen”. Nur so bekäme der Endkunde, zu dem der Mitarbeiter als Berater oder Techniker geschickt wird, auch eine hoch motivierte Fachkraft.

Frauenanteil bei 20 Prozent

Gleichbleibend niedrig ist derzeit noch der Anteil der Frauen in der IT. Er liegt nach wie vor bei knapp 20 Prozent. Das Bestreben, mehr Frauen in den Hightech-Bereich zu bringen, hat nicht nur etwas mit politischer Korrektheit zu tun. Nach Meinung vieler Manager können Frauen eben auch unterschiedliche Denkweisen, andere Ansätze zur Problemlösung und somit zusätzliche Kompetenzen in IT-Projekte einbringen.

Die Studie umfasst 97 Seiten und wurde mit Unterstützung der IT-Unternehmen Accenture, Arvato Systems und Capgemini erstellt. Interessierte können sich diese kostenlos auf der Webseite von Lünendonk herunterladen.

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