Promovierte Programmierer & Software-Ghostwriter: Der Trend zu IT-Jobs der anderen Art
Akademische Abschlüsse sind in der IT-Branche von steigender Bedeutung. Für Spitzenpositionen ist ein Mastertitel oder eine Promotion mittlerweile Grundvoraussetzung. Damit steigt auch die Nachfrage bei wissenschaftlichen Dienstleistern, die Softwareentwickler und Wirtschaftsingenieure bei der Bewältigung des Studiums unterstützen. Und immer mehr IT-Freelancer entdecken das Berufsfeld als „akademischer Coder“ für sich.
IT-Jobs mit Meta-Faktor
Viele Programmierer, Webentwickler und App-Designer kennen die Vorteile des Freelancer-Lebens schon lange: flexible Arbeitszeiten, abwechslungsreiche Projekte und – bei entsprechender Auslastung – bessere Ertragsaussichten als in den meisten Festanstellungen. Häufig beginnen Freelancer im IT-Bereich mit einem vielseitigen Angebot und finden dann im Laufe der Jahre ihre Spezialisierung. Mit zunehmender Erfahrung wächst bei ihnen häufig das Bedürfnis, die eigene Expertise auf einer Meta-Ebene auszudrücken. Das ist einer der Gründe dafür, warum sich immer mehr IT-Freelancer dazu entscheiden, sich als Ghostwriter zu betätigen. Diese Aufgabe gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Erfahrung ständig mit den neuesten wissenschaftlichen Ergebnissen abzugleichen und den eigenen Schwerpunkt optimal einzusetzen. Erste Projekte finden sie zumeist mit der Hilfe einer Agentur.
Bei einer Ghostwriter-Agentur können sich Klienten zum Beispiel ein akademisches Essay zu einem bestimmten Thema bestellen oder eine Bachelorarbeit schreiben lassen. Das Angebot beschränkt sich dabei keinesfalls auf „klassische“ Studienfächer wie BWL oder Jura. Mit der zunehmenden Akademisierung der IT-Branche sind auch Ghostwriter in Softwareentwicklung, Datenmanagement, Wirtschaftsinformatik und ähnlichen Bereichen sehr gefragt.
Was macht ein IT-Ghostwriter?
Je nach Projekt schreiben, coden, recherchieren und analysieren IT-Ghostwriter zu einem Gegenstand aus ihrem Fachgebiet – oder sie überprüfen die Arbeit anderer Personen und machen Verbesserungsvorschläge, ähnlich wie bei einem Peer Review.
Um überhaupt als IT-Ghostwriter infrage zu kommen, braucht man zuerst selbst einen hohen akademischen Abschluss, zumindest einen Mastertitel. Erfüllt man diese Voraussetzung, kann man sich bei einer entsprechenden Agentur bewerben. Hierzu sind meist Textproben nötig (etwa ein Auszug aus der eigenen Masterarbeit). Ist die Bewerbung erfolgreich, erhält man regelmäßig Projektvorschläge aus dem akademischen Fach.
Um welche Themen es sich dabei dreht, hängt vom eigenen Schwerpunkt ab. Ob Künstliche Intelligenz, Augmented Reality oder Blockchain-Anwendungen – verschiedenste Bereiche der IT sind ständiger Gegenstand von akademischen Untersuchungen. Diese reichen von einfachen Studienarbeiten auf Einsteigerniveau bis hin zu komplexen Promotionsprojekten, die häufig auch einen substanziellen praktischen Aspekt aufweisen.
„Im Studium hat man die Softwareentwickler, die das perfekte Flowchart zeichnen können, aber nach drei Zeilen Code stürzt ihr Programm ab. Dann hat man die, die in der Lage sind, eleganten Code zu schreiben, aber er lässt sich letztendlich nicht implementieren. Den meisten Studierenden fehlt es da ganz einfach an Erfahrung. Ich kann genau da Unterstützung leisten, wo sie am meisten benötigt wird. Somit habe ich gewissermaßen auch die Möglichkeit, den Nachwuchs in unserer Branche zu fördern“, erzählt ein Ghostwriter, der für die Agentur ACAD WRITE tätig ist.
Er hilft Studierenden zum Beispiel mit dem theoretischen Rahmenwerk für ihre Masterarbeit oder bei der Programmierung des praktischen Teils. So ist der Job als „promovierter Programmierer“ in vielerlei Hinsicht eine abwechslungsreiche Aufgabe.
Verdienstaussichten und Einstiegschancen
Für die Zusammenarbeit mit erfahrenen Experten aus einem speziellen Fachbereich müssen Ghostwriting-Klienten mitunter tief in die Tasche greifen. Für akademische Ausarbeitungen sind Seitenpreise von über 100 Euro keine Seltenheit. Für Programmierung liegen die Kosten zumeist weit über dem Branchenschnitt, zumal eine Rundumbetrachtung des Codes nötig ist.
Erfahrene IT-Freelancer verdienen bei Ghostwriting-Projekten somit meist höhere Honorare als mit anderen Jobs. Und: Wie in fast allen Bereichen erhöhen sich die Ertragsaussichten mit einem höheren akademischen Abschluss – nicht zuletzt ein Grund für den Boom in dieser Branche.
Sind Sie interessiert, selbst als IT-Ghostwriter aktiv zu werden?
Die Agentur ACAD WRITE sucht regelmäßig nach neuen Autorinnen und Autoren.
Beliebte IT-Studiengänge
Passend zur großen Auswahl an IT-Jobs gibt es inzwischen zahlreiche Studiengänge bzw. Spezialisierungen in den Bereichen Informatik und IT. Neben der angewandten Informatik gibt es Fachgebiete wie Bioinformatik, Computerlinguistik, Computational Engineering und IT-Management. In jedem Fall sind es anspruchsvolle Fächer mit entsprechend hohen Prüfungsanforderungen. Dabei kann es auch zu Mängeln im Rahmen des Prüfungsverfahrens kommen. So kann ein Prüfer unfair bewerten oder die Prüfung fand unter widrigen Umständen statt – beispielsweise, wenn im Prüfungsraum der Lärm von der Baustelle nebenan die Konzentration über die Dauer der Prüfung beeinträchtigt hat. In einem solchen Fall kann sich eine Prüfungsanfechtung lohnen, um eine Note zu verbessern oder eine nicht bestandene Prüfung wiederholen zu dürfen. Denn gerade in Fächern, in denen vor allem die Besten der Besten gefragt sind, sind nicht zuletzt die Noten auch maßgeblich im Bewerbungsverfahren für den Traumjob.