Neue Technik erlaubt 3D ohne Brille mit hoher Bewegungsfreiheit
Das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, das Heinrich-Hertz-Institut (HHI), hat eine Technik entwickelt, mit der sich auch bei unterschiedlichen Abständen zum Bildschirm die volle 3D-Qualität ohne Brille genießen lässt. Bisherige Lösungen für die 3D-Darstellung ohne Brille hatten den Nachteil, häufig verzerrte oder springende Bilder zu zeigen, wenn sich der Zuschauer bewegte.
Daher haben die Hersteller passender Fernseher bisher “optimale Abstände” angegeben, die eine gute Bildqualität gewährleisten sollten. Denn wer sich aus dem “komfortablen” Bereich herausbewegt, muss mit Qualitätseinbußen bei Tiefe und Bildauflösung leben. Auf der Internationalen Funkausstellung, die vom 6. bis zum 11. September 2013 in Berlin stattfindet, will das HHI nun zeigen, wie bis zu fünf Personen in einem Abstand von 30 Zentimetern bis zu sechs Metern 3D-Inhalte betrachten können, ohne bei der dargestellten Tiefe und Bildauflösung Beeinträchtigungen in Kauf nehemn zu müssen.
Das Bild passt sich dazu der Position des Nutzers an. Die Software kann die Zerrbilder zwar nicht eliminieren, sie verschiebt sie jedoch so, dass der Betrachter immer ein einwandfreies 3D-Bild vor Augen hat. Ein Algorithmus berechnet die einzelnen Sub-Pixel des Bildschirms dazu neu, wenn der Nutzer seine Position verändert. So entstehen ständig interaktiv neue Bilder für das linke und rechte Auge.
Die Technologie, die anfangs bei Medizin, Forschung oder in der Industrie Anwendung fand, soll nun in breitere Schichten transferiert werden. Beispiele zeigt die Fraunhofer-Gesellschaft bei “IFA TecWatch” in Halle 11.1, Stand 21.
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