Microsoft stellt ERP über Partner in der Cloud bereit
Microsofts ERP-Angebot Dynamics NAV 2013 steht nun als gehostete Verion in Windows Azure bereit. Das Angebot kann allerdings nicht bei Microsoft direkt, sondern nur über zertifizierte Partner gebucht werden. In den USA wird zudem das auf den dortigen Markt ausgerichtete Angebot Dynamics GP 2013 ERP ab sofort über die Cloud angeboten.
Anwenderfirmen können wahlweise per Browser oder Desktop-Client zugreifen. Auch die Nutzung von Mobilgeräten aus ist möglich. Nach einigen Verzögerungen sind damit nun zwei von vier ERP-Angeboten des Konzerns in der Cloud verfügbar. Die beiden verbleibenden Microsoft-ERP-Angebote Dynamics AX (für Europa) und Dynamics SL (in den USA) sollen der jetzigen Ankündigung zufolge “eines Tages” ebenfalls in Azure gehostet angeboten werden.
Im Dezember 2012 hatte Microsoft seine Pläne aufgeschoben: Damals hieß es, das erste ERP-Angebot auf Azure werde erst Mitte 2013 zur Verfügung stehen. Man arbeite noch am reibungslosen Hosting. Zuvor war immer von einem Start des Angebots noch im Jahr 2012 die Rede gewesen.
Damit ist Microsoft in guter Gesellschaft. Auch SAP, dass sich mit Business-by-Design recht frühzeitig um ein ERP-Angebot aus der Cloud bemüht hatte, musste beim Starttermin Zugeständnisse an die Komplexität machen. Zudem gab es anfänglich Schwierigkeiten, die Kunden in der erhofften Anzahl zum Schritt in die Cloud zu bewegen.
Seit SAP 2011 sein selbstgestecktes Ziel von 1000 Kunden erreicht hat, wird die Kundenzahl nicht mehr kommuniziert – der Konzern beschränkt sich auf die Mitteilung von Umsatzzahlen. Begründet wird das mit der sehr unterschiedlichen Größe der Firmen, die die Cloud-Angebote nutzen: Die Zählweise nach Kunden sei da nicht wirklich aussagekräftig.
Der Vergleich zu, Sage Software, dem zweiten großen Microsoft-Wettbewerber im ERP-Umfeld, fällt ebenfalls schwer. Der hatte sich zunächst lange gegen die Cloud gesträubt, im vergangenen Jahr dann aber einen gründlichen Schwenk vollzogen und begonnen, Teilbereiche kaufmännischer Software als Software-as-a-Service anzubieten. Zum Online-Portfolio von Sage gehören inzwischen zum Beispiel Einfach Lohn für die Lohnabrechnung, Sage Entgelt, eine Lösung für das Personalmanagement und mit Sage CRM einem Angebot für das Kundenmanagement. Außerdem gibt es seit März auch in Deutschland mit Sage One ein Angebot für die Buchhaltung in kleinen Unternehmen.
Allerdings vermarktet Sage seine Online-Angebote nicht primär unter dem Aspekt, dass sie aus der Cloud kommen, sondern versucht den Nutzen und die einfache Handhabung in den Vordergrund zu stellen. Damit grenzt sie der Anbieter gleichzeitig gegen seine komplexeren, weiterhin als Lizenzen vertriebenen ERP- und CRM-Produkte ab.
[mit Material von Florian Kalenda, ZDNet.de]
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