Security-Software: AV-Comparatives kürt Produkt des Jahres 2012

AV-Comparatives hat 2012 über das gesamte Jahr insgesamt 22 Anti-Virenschutz-Programme unter ganz unterschiedlichen Gesichtspunkten getestet. Basierend auf einer der weltweit größten Sammlungen von Malware erstellte AV-Comparatives dafür eine “Real-World Umgebung” für statistisch relevante Tests. Die Spezialisten untersuchten das Verhalten der Programme in Hinsicht auf Datenschutz, proaktiven Schutz, False-Positives, Leistungsfähigkeit insgesamt, Phishing sowie das Löschen infizierter Dateien.

Bei den Tests kam es nicht nur auf die Entdeckung von Schadprogrammen an, sondern auch darauf, wie oft das Programm falschen Alarm auslöste und der Nutzer selbst eine Entscheidung treffen musste. Die Tester konfrontierten die Produkte von Mai bis Juni und von August bis November in unterschiedlichen Szenarios bei besonders anfälligen Applikationen mit etwa 100 URLs pro Tag. In dieser Kategorie erreicht Bitdefender mit 99,7 Prozent das beste Ergebnis, gefolgt von G Data mit 99,6 Prozent und Kaspersky mit 99,3 Prozent.
Beim Datenschutz hat AV-Comparatives die statistische File-Scanning-Engine der Produkte evaluiert. Diese Komponente halten die Experten immer noch für das wichtigste Kriterium für die Leistungsfähigkeit eines Schutzprogamms. Hier entschied sich, welche Software die höchste Erkennungsrate bei gleichzeitig den wenigsten Falschmeldungen erreichte. In dieser Kategorie siegte Avira mit 99,6 Prozent vor Kaspersky mit 99,3 Prozent. Bitdefender und F-Secure teilen sich mit 98,6 Prozent den dritten Platz.
Wie gut schützen die Produkte aber vor Malware, die noch gar nicht identifiziert wurde? Auch hier war die Aufgabe, eine hohe Entdeckungsrate bei geringer Anzahl von Falschmeldungen zu produzieren. In dieser Kategorie teilen sich Bitdefender und Kaspersky mit 97 Prozent den ersten Platz. F-Secure schaffte 91 Prozent, G Data 90 Prozent.

False-Positives können mehr Schaden verursachen als manches Schadprogramm: Der Patient ist zwar gesund, aber der Test hat ihn fälschlicherweise als krank eingestuft. Antivirus-Produkte müssen daher sorgfältig prüfen, bevor sie ihre Ergebnisse publizieren. Die wenigsten False-Positiv-Fälle hatten 2012 Microsoft (0), Eset (6) sowie Bitdefender und Kaspersky (jeweils 14).
Eine wichtige Eigenschaft von Antivirus-Programmen ist auch das Verhalten im “normalen” Bürobetrieb: Keiner braucht Programme, die durch ihre Arbeit die Leistung des Systems beeinträchtigen. Deshalb floss auch dieses Kriterium in die Beurteilung ein. In dieser Kategorie hat sich Webroot vor Eset und Avast durchgesetzt.
Beim Phishing-Schutz mussten die Produkte eine besondere hohe Rate von Angriffen blocken können. Bitdefender erreichte mit 97,4 Prozent den höchsten Wert, Platz zwei ging an McAffee mit 97 Prozent vor Kaspersky mit 94,8 Prozent.
Auch das Löschen bereits infizierter Dateien floss in die Beurteilung ein. Bitdefender und Kaspersky liegen hier gemeinsam an der Spitze. Den zweiten Platz belegt Panda Software.
AV-Comparatives weist ausdrücklich darauf hin, dass die Auszeichnung “Produkt des Jahres” nicht gleichzeitig das beste Produkt für alle Fälle ist. Sie zeichnet lediglich dasjenige Produkt aus, das über alle getestete Kategorien insgesamt das Beste war.
“Auch wenn die Produkte in unseren Tests sehr gut abschneiden, sollten die Konsumenten vor dem Kauf eine Testversion installieren, um sich vorab ein Bild zu machen”, sagt Andreas Clementi von AV-Comparatives. “Customer Support und Preise sind ein wichtiges Kriterium für manche User, während für andere User Usability oder andere Kriterien mehr zählen.” Der ausführliche Report (PDF) steht bei AV-Comparatives kostenlos zum Download bereit