Chinesen verlagern Computerproduktion in den Westen

KomponentenPCWorkspace

Lenovo will PC-Fabriken in westlichen Ländern aufbauen. Nicht nur in Billiglohn-Ländern wie Brasilien und Mexiko sollen neue Computermanufakturen entstehen. Auch in Nationen mit hochqualifiziertem Personal wie Deutschland und den Vereinigten Staaten will der chinesische PC-Riese investieren, berichtet die über asiatische Hersteller immer gut informierte Digitimes.

Zunächst sollen in den USA Business-PCs und -Notebooks etwa für Regierungsaufträge hergestellt werden – mit Übernahme der PC-Sparte von IBM vor einigen Jahren hatte Lenovo auch die Großkunden und viele US-Mitarbeiter übernehmen können.

Statt viele Teilproduktionen nach außen zu geben wolle der Computerriese, der bereits im vergangenen Oktober HP überholt hatte, seine Eigenproduktionsrate künftig von 30 Prozent (2012) auf 50 Prozent erhöhen, berichtet das asiatische Portal.

Lenovo steht mit seinen Überlegungen nicht alleine da. Auch Auftragshersteller Foxconn hat in diesen Tagen Pläne bestätigt, wonach mehr der eigenen Fertigung in den USA stattfinden soll. “Wir denken daran, mehr Herstellung in die USA zu bringen, weil die Kunden allgemein wollen, dass dort mehr gemacht wird”, erklärte Foxconn-Sprecher Louis Woo gegenüber Bloomberg. Er wollte aber weder die Kunden namentlich nennen noch über Einzelheiten der Pläne reden.

“Die Lieferkette stellt eine der großen Herausforderungen für eine US-Expansion dar”, sagte Woo. “Außerdem wird jegliche Fertigung, die wir zurück in die USA bringen, stärker auf gut ausgebildete Ingenieure als auf kostengünstige Arbeit wie in China setzen müssen.”

Im letzten Monat hatte schon Sina News berichtet, Foxconn International wolle ein Werk in den USA bauen und prüfe Detroit oder Los Angeles als möglichen Standort. Foxconn-Gründer Terry Gou wiederum erklärte in einem Diskussionsforum, US-Ingenieure nach Asien bringen zu wollen, um sie mit der Herstellung vertraut zu machen. Sie sollten am Produktdesign und den Herstellungsprozessen mitwirken – aber auch umgekehrt sollte mit der Herstellung in China vertrautes US-Personal die Kommunikation erleichtern.

Lesen Sie auch :
Anklicken um die Biografie des Autors zu lesen  Anklicken um die Biografie des Autors zu verbergen