Facebook kauft Microsoft 650 AOL-Patente ab
Microsoft hat einen Teil des Patentportfolios, das es erst kürzlich für 1 Milliarde Dollar von AOL erworben hat, an Facebook verkauft. Das Social Network erhält für 550 Millionen Dollar 650 Schutzrechte und Anträge sowie Lizenzen für die restlichen 275 Patente aus AOLs Sammlung, die bei Microsoft verbleiben.
Der Kauf ist Teil von Facebooks Plänen, vor dem für Mai geplanten Börsengang seine Position in Patentstreitigkeiten zu stärken. “Das ist ein bedeutender Schritt für uns beim Aufbau eines Patentportfolios, um Facebooks Interessen langfristig zu schützen”, sagte Ted Ullyot, Chefjustiziar bei Facebook. Schon im März hatte das Unternehmen aus den Bereichen Software und Networking 750 Patente von IBM übernommen.
“Die heutige Vereinbarung mit Facebook ermöglicht es uns, mehr als die Hälfte der Kosten wieder hereinzubekommen, während wir unsere Ziele für die AOL-Auktion erreichen”, sagte Brad Smith, Executive Vice President und Chefjustiziar von Microsoft. “Wir hatten das Höchstgebot einreicht, um eine dauerhafte Lizenz für das gesamte AOL-Portfolio zu erhalten und bestimmte Schutzrechte zu besitzen, die unsere vorhandene Patentsammlung ergänzen.”
Der Patentverkauf festigt eine schon seit Längerem bestehende Partnerschaft zwischen Facebook und Microsoft. Im Oktober 2007 hatte Redmond 240 Millionen Dollar für einen Anteil von 1,6-Prozent an Facebook ausgegeben. Mit der Investition wurde eine bestehende Marketingvereinbarung ausgeweitet, wonach Microsoft Facebook beim Verkauf von Internetwerbung hilft. Damals wurde die Zusammenarbeit als ein Weg für Microsoft angesehen, Googles zunehmendem Einfluss im Markt für Onlinewerbung entgegenzutreten.
Derzeit streitet sich Facebook vor allem mit Yahoo. Der Internetkonzern hatte das Soziale Netzwerk im März verklagt. Es soll zehn Patente verletzen, die unter anderem die optimale Platzierung von Anzeigen auf Websites beschreiben. Anfang April antwortete Facebook, das alle Anschuldigungen zurückweist, mit einer Gegenklage.
[mit Material von Paul Sloan, News.com]