IDC sagt Comeback für PCs voraus
Der PC-Markt der letzten Jahre war gekennzeichnet durch den Boom bei Netbooks und neuerdings den Trend zu Tablet-PCs. Der klassische Desktop-PC scheint seit einigen Jahren auf dem Rückzug zu sein.
Doch der PC ist noch nicht tot. Die neuen Zahlen von IDC zum globalen PC-Markt 2012 sagen dem PC ein, wenn auch bescheidenes, Comeback voraus.
Während 2011 der weltweite Absatz von PCs nur um magere 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen war, könnte der Absatz in diesem Jahr wieder um fünf Prozent steigen.
Absatz steigt bis 2016
In konkreten Zahlen bedeutet das: In diesem Jahr werden weltweit 145 Millionen Desktop-PCs und 209 Millionen Notebooks über den Ladentisch gehen.
In den darauf folgenden Jahren bis 2016 sollen die Zahlen noch weiter ansteigen. Für 2016 beispielsweise erwarten die Analysten insgesamt 157 Millionen verkaufter Desktop-Rechner und 361 Millionen Mobilrechner. IDC zählt Notebooks, Netbooks und Ultrabooks in die Kategorie Mobilrechner.
Im vergangenen Jahr hatten die Hersteller vor allem unter dem Trend zu Tablet-PCs zu leiden, der besonders im Consumerbereich dazu führte, dass viele Kunden eher auf einen Tablet-PC sparten als auf einen neuen Desktop. In ausgereiften Märkten wie USA oder Westeuropa sank der Absatz von PCs gegenüber 2010 sogar um neun Prozent.
Die Kaufzurückhaltung bei Desktop-PCs wird sich auch in den kommenden Monaten nur langsam auflösen, allerdings erwartet IDC im zweiten Halbjahr dieses Jahres ein starkes Wachstum, so dass der PC-Markt gegen Jahresende auf die oben erwähnten fünf Prozent Wachstum kommen könnte.
Windows 8 und Ultrabooks
Als Ursache für das zu erwartende Comeback der PCs sieht IDC vor allem die neue Generation der extrem dünnen Ultrabooks und den Start von Windows 8, der für den Herbst erwartet wird. Derzeit ist das angekündigte neue Betriebssystem von Microsoft als Consumer Preview verfügbar.
Außerdem scheint sich bei den Endanwendern immer mehr die Erkenntnis durchzusetzen, dass Tablet-PCs auf lange Sicht kein Ersatz für den klassischen Desktop-Computer sein können.
Entscheidend für den weiteren Erfolg der in früheren Jahren so dominanten Wintel-Plattform ist laut IDC-Analyst Jay Chou, ob es den Herstellern gelingt, eine Plattform anzubieten, die auf einer Vielzahl von Geräten funktioniert und ein einheitliches Benutzererlebnis schafft.
Windows 8 und Ultrabooks seien in dieser Hinsicht ein wichtiger Schritt (»definitive step«) in die richtige Richtung. Microsoft, Intel und die Hardware-Hersteller werden das gerne hören.