Google umging Datenschutz-Einstellungen in Apple-Systemen
In einer Studie deckten Studenten der Stanford University die Praktiken verschiedener Anzeigenvermarkter auf, darunter Google, Vibrant Media, Media Innovation Group und PointRoll.
Die Schutzfunktion von Safari, Cookies und Cookie-Tracking nur von der aktuell aktiven Webseite zuzulassen und nicht im Hintergrund mit anderen Servern zu kommunizieren, wurde ausgehebelt – teilweise werden Session-Daten auch direkt an Anzeigenserver übermittelt, statt lokal über Browser-Cookies zu speichern.
Das brachte zahlreiche Datenschützer in Stellung, berichtet Wirtschaftsdienst Bloomberg. Die Verbraucherschutz-Organisation Consumer Watchdog etwa habe sofort reagiert und einen Beschwerdebrief an die Handelsaufsicht FTC gesendet.
Apple habe inzwischen mitgeteilt, man wisse bereits, dass einige Anbieter die Safari-Schutzfunktionen umgingen – und suche derzeit nach neuen Möglichkeiten, das Mitloggen des Nutzerverhaltens zu unterbinden. Google gab auf Anfrage zu, eine Art anonyme Kommunikation zwischen Safari und Google-Diensten aufzubauen, seit Google +1 eingeführt wurde. Man habe damals aber »nicht vorhergesehen, dass jetzt so etwas passieren würde«.
Der Missbrauch wurde bereits vergangene Woche vom Wall Street Journal an die Öffentlichkeit gebracht, Bloomberg veröffentlicht nun die besorgten Reaktionen von FTC-Mitarbeitern und Politikern in zahlreichen Zitaten. Doch ob die betroffenen Anzeigenvermarkter bereits Konsequenzen gezogen haben und ob Apple eine Lösung zum Ausschließen des Missbrauchs gefunden hat, wurde noch nirgendwo veröffentlicht – Security-Blogger Jonathan Mayer von der Stanford-Universität bezeichnet die aktuelle Interaktion zwischen Apple und den Werbern als Katz- und Maus-Spiel.
(Bildquelle: blancco Software)