Chaos Computer Club macht Internet »außerirdisch«

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»Hacker wollen eigenes Satellitensystem starten«, beschrieb der »Standard« medienwirksam die Pläne des CCC, auf diese Weise Internet-Zensur zu umgehen.

Auf dem Chaos Communication Congress 28c3 in Berlin seien Pläne für das Hackerspace Global Grid vorgestellt worden – eine Reihe von Bodenstationen soll Satelliten als Ausgangspunkt für eine zensurfreie Internetkommunikation nehmen, berichtete BBC-Reporter David Meyer zuvor.

Der Kopf hinter dem Plan, Nick Farr, suche bereits seit August Mitstreiter für ein »unzensurfähiges Internet im Weltraum«. Man wolle irdischen Einrichtungen die Kontrolle über das Internet streitig machen, habe Farr erklärt. Das im Sinne des OpenSource-Geists aufgebaute Projekt wird gemeinsam mit der Weltraumforschungsinitiative Constellation entwickelt. So entstehe ein verteiltes Netz aus Bodenstationen – diese waren bisher meist der größte Hemmschuh privater Satelliten-Initiativen.

Man könne bereits in der ersten Hälfte 2012 drei Prototypen der Bodenstationen platzieren – sie würden dann wie ein Art »umgedrehtes GPS« arbeiten und die Satelliten orten, die am schnellsten Daten übertragen könnten. Solche Bodenstationen würden für rund 100 Euro auf Non-Profit-Basis angeboten werden – womit recht schnell das globale Grid entsteht, das für die genaue Satelliten-Ortung nötig ist.

Die Satelliten selbst dürften nicht wie viele bisherige private Erdtrabanten in eine zu nahe Umlaufbahn gebracht werden  – die Nähe bedeute, sie seien zu schnell wieder aus dem Blickfeld, um eine zuverlässige Kommunikation zu gewährleisten. Zu viel Entfernung aber würde die Latenzzeiten erhöhen und manche Internet-Anwendungen beeinträchtigen. Derzeit arbeite man an Trägerraketen und Satelliten, um das Projekt auf den Weg zu bringen.

Kommunikation sei ein Menschenrecht, betonten die Hacker.

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