Aktivisten arbeiten an Peer-to-Peer-Suchmaschine

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Gerade erst forderte der deutsche Kartellamtschef, die EU möge doch bitte genauer Googles Marktmacht prüfen (wir berichteten), schon deutet sich am Horizont eine echte Alternative zur monolithischen US-Suchmaschine an:

YaCy soll eine freie, verteilte Search-Engine werden, die nicht von einem (teuren) zentralen Rechenzentrum aus betrieben wird, sondern durch ein Netz von Knotenpunkten (eben Peer-to-Peer) aus freiwilligen Teilnehmern getragen wird. Jene brauchen nur den YaCy-Client (für GNU/Linux, Windows und MacOS)downloaden und laufen lassen, schon sind sie ein zeitweiliger Knoten im System.

Auch inhaltlich soll sich diese Denke fortsetzen: Nicht eine einzelne Entität entscheide, was im System gelistet wird oder in welcher Reihenfolge die Suchergebnisse erscheinen.
»Viele unserer täglichen Online-Aktivitäten enthalten Suchvorgänge. Es ist eine der essentiellen Funktionen des Internet-Lebens. Da können wir uns doch nicht ausschließlich auf wenige große Konzerne verlassen und ihnen als Gegenleistung unsere Privatsphäre aushändigen«, argumentiert YaCy-Projektleiter Michael Christen.

Das Projekt wird unterstützt von der Free Software Foundation Europe (FSFE), die sich ebenfalls darüber besorgt zeigt, dass dominante Suchmaschinen zu viel Kontrolle über die Nutzer und die Informationen des Internets gewinnen. »Die Betreiber wissen sehr genau, woran jeder einzelne Nutzer gerade interessiert ist. Dieses Wissen für zielgruppenorientierte Werbung zu nutzen ist nur der Beginn«, warnt FSFE-Präsident Karsten Gerloff.

Die YaCy-Peers schaffen individuelle Suche-Indizes und Rankings, die unter allen Peers ausgetauscht werden. Mit der Zeit dürften die globalen Suchergebnisse also deutlich besser zu dem passen, was der Surfer wirklich sucht.

 

 

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