Android wird in und um China herum blockiert
Wer Googles Betriebssystem oder die Google-Dienste Gmail und Android Market in Fernost nutzen will, erlebt im Reich der Mitte gerade sein blaues Wunder. Seit Samstag gibt es weiträumig Probleme, die mit Verbindungsaussetzern beginnen, über miese Performance bis hin zum zeitweiligen Komplettausfall reichen. Laut Penn Olson seien von den Problemen etliche Provider und Breitband-ISPs betroffen.
Gmail sei vor Ort momentan zuverlässig nur über die Google-Webseite zu erreichen. Die Android-App dagegen, die auf spezielle Server zugreift, versagt im Augenblick. Der Zugriff wird augenscheinlich blockiert. Womöglich mit Absicht. Da der Android Market die gleichen Server nutzt, erleidet der Shop das gleiche Schicksal. In den Blockadepausen laufe die ganze Sache nur äußerst zäh, berichten die Nutzer.
Etliche Kunden verdächtigen die Pekinger Regierung, den Google-Diensten bewusst elektronische Knüppel in den Weg zu werfen. Damit solle wohl Google dafür bestraft werden, dem tibetischen geistlichen Oberhaupt Dalai Lama jüngst einen Online-Chat mit dem südafrikanischen Erzbischof Desmond Tutu ermöglicht zu haben.
Voriges Wochenende wurde das Gespräch anlässlich des 80. Geburtstags von Tutu via Google+ abgewickelt, da dem Dalai Lama ein Visum für Südafrika verweigert wurde. Die dortige Regierung beugte sich offenbar dem politischen Druck, der von China ausgeübt worden sei. Man drohte angeblich damit, die lukrativen Handelsverträge zu kündigen.
Das ist beileibe nicht die erste Aktion gegen Google. Im Juli ließen die Chinesen Google+ blockieren.