Ausprobiert: VMware vCenter auf dem iPad

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Der VMware vSphere Client für das iPad enttäuscht. Obwohl die Benutzeroberfläche in schicker Apple iPad-Optik ein mächtiges Werkzeug verspricht, muss VMware noch nachbessern. Wenn die iPad-Anwendung mehr als nur schöner Schein sein soll, müssen den Systemadministratoren mehr und bessere Systeminformationen zur Verfügung gestellt werden.

Fehlende Funktionen

Bei dieser ersten Version fehlen Alarmfunktionen, die Möglichkeit, Datastore-Informationen oder genaue Rechenzentrumsstatistiken abzurufen, sowie weitere Funktionen zum Managen von ESX-Hosts, abgesehen von der nur rudimentär vorhandenen Option, ESX-Hosts vor einem Neustart in den Wartungsmodus zu versetzen.

Darüber hinaus stützt sich der vSphere-Client für das iPad auf die vCenter Mobile Access-Technik, die »ohne Gewähr« bereitgestellt wird, weil sie sich immer noch in der Beta-Phase befindet, und bei der technischer Support nur von der VMware-Community geleistet wird.

Im Vergleich mit dem von VMware gerade veröffentlichten VMware View Client für das iPad, ebenfalls eine kostenlose und äußerst nützliche App, wird deutlich, dass die neue App noch nicht ganz ausgegoren ist. In der von VMware veröffentlichten Form kann der vSphere Client für das iPad bestenfalls einfache Überwachungsaufgaben übernehmen, aber es handelt sich dabei um kein Tool zur Verwaltung eines virtuellen Rechenzentrums.

Der VMware vSphere Client für das iPad ist seit dem 21. März im Apple App Store erhältlich.

Was leistet die Anwendung?

Der VMware vSphere Client für das iPad stellt eine Verbindung zum vCenter-Server her über eine virtuelle Appliance von VMware, welche die vCenter Mobile Access-Technik bereitstellt. Nachdem die Verbindung steht, loggt man sich ein, genau wie bei der herkömmlichen vCenter-Software für Desktop-Rechner. Daraufhin erscheint eine Ansicht des eigenen Rechenzentrums, darunter auch die ESX-Hostsysteme.

Nachdem man mit der Fingerspitze auf das Hostsystem getippt hat, werden Daten zur CPU- und Speicherauslastung angezeigt, zusammen mit weiteren Informationen bezüglich der ESX-Host-Hardware und kleinen Quadraten, die die virtuellen Maschinen symbolisieren. Man kann die Gesamtzahl der virtuellen Maschinen ablesen, außerdem wird angezeigt, welche Maschinen an- und ausgeschaltet sind. Bei einer eingeschalteten VM kann man auf das Herzschlag-Symbol tippen, woraufhin das Quadrat sich um 180 Grad dreht und nun die Eckdaten der VM preisgibt, darunter CPU-, Speicher-, Festplatten- und Netzwerklast. Die Informationen werden in Form eines Liniendiagramms dargestellt.

Beim Tippen auf das VM-Symbol selbst wird die Ansicht gewechselt und Systeminformationen werden angezeigt. Man sieht, welches Betriebssystem installiert ist, aber auch, wie viel CPU- und Speicherressourcen die VM verwendet.

Die Client-Software zeigt darüber hinaus die IP-Adresse, den Status der VM (grün, gelb oder rot) und ob VMware-Tools installiert sind. Eines der wenigen Dinge, die bei der VMware vSphere Client für das iPad besser gelungen sind als bei der Standard-Desktop-Version, ist die VM-Gesamtübersicht. Es fällt leicht, auf einen Blick den Snapshot-Verlauf und die Kommentare zu überblicken sowie die letzten Ereignisse im Bezug auf die VM.

Auf beinahe jedem Bildschirm der vSphere-Anwendung gibt es im unteren Bereich drei Symbole: Info, Performance und Tools. Das Info-Symbol zeigt im Allgemeinen eine übersichtsartige Auflistung der Ressourcen, die die ESX-Host-Hardware verwendet oder, wenn eine einzelne VM ausgewählt wird, die Eckdaten dieser virtuellen Maschine.

Berührt man das Performance-Symbol, erscheint ein Bildschirm, auf dem detaillierte Informationen zur Ressourcenauslastung gezeigt werden, darunter die CPU-, Speicher-, Festplatten- und Netzwerklast in Form eines Graphen, der zum einen Informationen beinahe in Echtzeit darstellt als auch kürzlich stattgefundene Aktivitäten anzeigt.

Hinter dem Tools-Symbol verbergen sich praktische Zusatzfunktionen zum VMware vSphere-Client für das iPad. Es gibt nur zwei Tools: Ping und Traceroute. Es ist ganz einfach, diese beiden Diagnose-Anwendungen, die zur Grundausstattung jedes Administrators gehören, zu benutzen und einen Ping an die ausgewählte VM zu senden beziehungsweise Datenpakete mittels Traceroute zu dieser VM zu verfolgen. Obwohl dies derzeit die einzigen Tools sind, die zusammen mit dem VMware vSphere Client für das iPad ausgeliefert werden, sollten sie zur Fehlersuche ausreichend sein und dem Sysadmin dabei behilflich sein, herauszufinden, ob ein ESX-Hostsystem oder eine VM im Netzwerk erreichbar sind.

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