iPad versagt als Retter der Zeitschriften-Industrie

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Beim US-amerikanischen Audit Bureau of Circulations (ABC) – so etwas wie in Deutschland die IVW – meldete man in den vergangenen Monaten massive Abstürze der Nutzerzahlen von Zeitschriften und Zeitungen auf dem iPad. Dies erkannte das zu AOL gehörende Weblog »Engadget« und machte es gleich zur Titelstory.

Doch ehrlich: wer will die Abos bezahlen, wenn er gewohnt ist, im Web ohnehin alles umsonst zu bekommen? Also »ran an den Browser und weg zur kostenfreien Konkurrenz« müssen sich die meisten Nutzer gedacht haben.

Nahezu alle für das iPad erhältlichen US-Zeitschriften hatten sich einer frühen Blüte des neuen Mediums erfreut – und die Verleger sich damit eine goldene Zukunft erhofft. Die Nutzer wollten es aber offenbar nur erst mal ausprobieren.

So sei das Technik-Jubelblatt Wired von  durchschnittlich 31.000 Downloads von Juli bis September auf nur noch 22.000 im Oktober und 20.000 im November gesunken. Die Modegazette Vanity Fair hatte zischen Sommer und Herbst noch durchschnittlich 10.500 Exemplare fürs iPad als Download verkauft, im November fiel das Blatt selbst den Modeerscheinungen zum Opfer: Nur noch 8700 Verkäufe der iPad-Version wurden verzeichnet. Selbst Macho-Magazin GQ (»Gentlemen’s Quarterly«) mit der passenden Zielgruppe der wohlhabenderen Apple-Fans  verlor den Neuheitsreiz für sein Publikum; die Macher hatten wohl mehr als die gemeldeten 11.000 Heft-Downloads erwartet.

Nutzer-Kritiken sehen es ganz nüchtern: Der eine sagt, dass er Wired auf Papier für einen Dollar im Monat bekommt und für die Digitalversion 5 Dollar bezahlt. Der andere meint, dass er mit einem echten und billigeren Papiermagazin wenigstens Fliegen erschlagen kann, ohne ein Loch in die Wand zu schlagen (immerhin nennt er nicht, wie viele hundert Dollars er für ein neues iPad bezahlen muss). Der Letze in ine langen Liste von Kommentatoren schließlich sasgt, er könne das iPad eben nicht verwenden, wenn sein Klopapier zu Ende sei. Ein Hoch auf Papiermagazine!

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