Heirat per Roboter, Scheidung per SMS
Die Technik übernimmt immer mehr die »menschlichen« Aktionen. Ob es nun das Verlieben, das Heiraten oder eben das Schlussmachen ist – ohne Technologie geht nichts mehr. Für das Verlieben gibt es Online-Dating, für das Heiraten neuerdings Standesamts-Roboter – und für das Auflösen des ganzen Irrtums greifen wir gerne auf die stressfreieren Mitteilungswege per Mail oder SMS zu.
Am Sonntag musste ein 4-Zoll-Roboter namens »I-Fairy« ein verrücktes japanisches Paar trauen – die Zeremonie fand im Hibaya Park mitten in Tokio statt. Allerdings wurde der Roboter hier noch von einem echten Menschen gesteuert – Heirat per Remote Control sozusagen.
Zu schön, um wahr zu sein? Das dachte sich wohl auf der deutsche IT-Verband Bitkom und ließ die Marktforscher von Forsa eroieren, wie Technik zum Umkehrschluss eingesetzt wird. Den Marktforschern zufolge lehnen zwar 92 Prozent der Befragten die Technik als Mittel zum »Beziehungskillen« ab, aber nichtsdestotrotz machen »drei Millionen Deutsche per E-Mail oder SMS Schluss«. Damit habe jeder siebte Teenager eine Beziehung durch elektronische Mitteilung beendet, heißt es im aktuellen Bitkom-Webmonitor.
Klar, die »digital natives« der jüngeren Generation trennten sich häufiger per E-Mail oder SMS von ihrem Partner als die älteren Bürger – von den Teenagern zwischen 14 und 19 Jahren sei es schon jeder Siebte, befand die Studie. Aber die »Silver Surfer« über 60 holen auf: Bereits zwei Prozent davon hätten ihren Abschied schon über die neuen Kommunikationswege bekanntgegeben.
Ob nun Männlein oder Weiblein: Die Gewissensbisse sind immer die gleichen, ein Unterschied zwischen den Geschlechtern ist nicht erkennbar. – Ha, eine Marktlücke! Wie wäre es mit »iGewissensbiss«? µ
L’Inqs:
Heirat durch den Blechkameraden
Trennung durch Handy oder Mail