Icahn ist back: Motorola und der Regenwurm

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Der Milliardär Carl Icahn ist der Schreck vieler Angestellter der Firmen, an denen er sich beteiligt. An Motorola besaß er schon einmal große Anteile, räumte dort schonungslos auf und brachte den Laden seinerzeit wieder zum Brummen. Danach waren die Anteile mehr wert und er stieß sie mit Gewinn wieder ab.

Anschließend schien Motorola wieder in den Tagestrott gefallen zu sein, die Geschäfte liefen eher mittelmäßig und die Gerüchteküche sagte, dass die Firma bald in zwei Teile aufgespalten werden soll. Nun kommt Icahn wieder: Gestern erreichten seine Anteile wieder 8,8 Prozent oder 203,3 Millionen Aktien, beobachteten die Börsenjournalisten vom Wall Street Journal die Aktionen der zahlreichen Icahn-Fonds und deren Meldungen an die Börsenaufsicht SEC. Ende vergangenen Jahres besaß er gerade mal die Hälfte.

2009 setzte er seine Investitionen lieber in Yahoo und die Gerüchte um eine mögliche Beteiligung von Microsoft. Heimlich, still und leise verabschiedete sich Icahn dann von Yahoo, auf deren gegenwärtige Ausrichtung und Führungsbesetzung er – trotz des nicht stattgefundenen Microsoft-Deals – großen Einfluss genommen hatte. Inzwischen setzt er wieder auf seine alte »Finanzliebe« Motorola – genauer gesagt, hängt Icahn hier an der »Regenwurmgeschichte«.

Der Regenwurm, so hat man sich einst im Kindergarten erzählt, würde sich nach der Teilung in der Mitte in zwei neue und wachsende Würmer teilen. Und tatsächlich, an der Börse ist immer noch Kindergarten angesagt, ohne regulierende funktionierende Erzieher – das weiß Icahn und setzt auf die rege Börsianerfantasie, um die beiden neuen Teile später wieder zu Geld zu machen. Bevor auch das letzte Kindergartenkind an der New York Stock Exchange merkt, dass ein Regenwurm nur am Kopf Nahrung aufnehmen kann und das zweite Teil abstirbt.

L’Inqs:

Die letzten Inquirer-Artikel über Carl iCahn

WSJ über seine neuen Motorola-Pläne

Regenwurm-Mythen

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