Neue Petition gegen Gesetz-Entwurf zum Actionspielverbot
Zur Online-Petition, die Peter Schleußer schon Anfang Juli einreichte, gibt es bereits 18.000 Unterzeichner. Sie wendet sich gegen den Entschluss der Innenministerkonferenz der Bundesländer, Action-Computerspiele zu verbieten.
An die 130.000 Unterzeichner der KinderpornoInternet-Sperr-Petition von Franziska Heine kommt das noch nicht an, doch bis zum 18. August kann man sich noch einloggen und unterschreiben.
Die letztendlich trotz Medienrummel nicht erfolgreiche Petition zur unsäglichen Kinderporno-Diskussion war schon deshalb nicht erfolgreich, weil sie von Politikern und letztlich vom Großteil der Bevölkerung falsch verstanden wurde. Gleiches droht nun wieder nach der Vereinbarung der offenbar »mediengeilen« Innenminister – der Begriff »Killerspiele« setzt Emotionen frei, die sich leicht in Wahlerfolge beim großteils nicht Computer-affinen Publikum ummünzen lassen (In einem Land, in dem die Bevölkerung überaltert, ist dies auch kein Wunder).
Zwar fordert der Petent Schleußer die Streichung des Begriffs »Killerspiel« und fordert im Gegenzug die Unterstützung der Spiele-Industrie bei der Erziehung zum aufgeklärten Medienverhalten bei Kindern. Doch ob dies alles gegen die Diffamierung der Computerspieler durch unwissende Politiker herhalten kann, sollte man bezweifeln. Auch die Gegenseite hat vorsichtshalber mal eine Petition eingereicht: »Der Deutsche Bundestag möge beschließen, dass sogenannte Killerspiele verboten werden und der Jugendschutz im Internet ausgebaut wird « – der Einreichende Stefan Bayer hat immerhin schon 258 Unterzeichner versammeln können (sind die im Pflegestift gesammelt worden?), seine E-Petition ist bereits »in der parlamentarischen Prüfung«.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, erkennt Schleußers Petition gegen den Politiker-Wahnsinn das derzeit geltende Jugendschutzsystem ganz ausdrücklich an und fordert sogar eine Verbesserung seiner Umsetzung. Doch die Debatte sei auf Seiten der Politik von »Unkenntnis, Polemik, Unsachlichkeit und Vorurteilen geprägt«. Da können wir aber auch mithalten: »Verbietet Schützenvereine!« käme doch auf den gleichen Nenner und wäre vielleicht wirkungsvoller. µ
L’Inqs:
Petition gegen Actionspiel-Verbot
Diskussion zum Thema auf dem Bundestags-Server