Amerikaner blasen zum Angriff gegen Opera
Politik in Zeiten des Internet
Anno dazumal im Jahre 2007 hatte sich Opera über Microsofts Ausnutzung des Betriebssystem-Monopols bei der EU beschwert. Kaum zwei Jahre später (Jahrhunderte in Internet-Zeitrechnung) reagierte die Kommission und daraufhin schließlich Microsoft – in Europa legt MS den IE8 nicht mehr Windows 7 bei. Und deshalb bahnt sich nun in immer lauteren Tönen ein erneuter Streit zwischen Amerikanern und Europäern an. In vielen Blogs und Nachrichtendiensten wird gelästert, die Europäer würden Innovationen aus den USA nicht zulassen.
Boykott-Aufruf
So hat zum Beispiel David Taraso, Redakteur beim Windows-Blog JCXP.net, zum Boykott des Opera-Browsers aufgerufen. Wer mitmachen will, kann dieses Logo verwenden:
Und jetzt?
Opera ist das offensichtlich egal. Man hat bei Konsumenten ohnehin keinen nennenswerten Marktanteil und hält sich mit Kommentaren lieber zurück. Stattdessen wollen die Norweger lieber das tun, was ihnen die Amerikaner nicht zutrauen: innovativ sein.
Zum Beispiel mit Opera Unite jeden Browser gleichzeitig zum Webserver machen.
Opera-Chef Jon S. von Tetzchner bezeichnet das intern als »Web 5.0«, wolle so etwas aber besser noch nicht kommunizieren. Man brauche mit dem neuen Browser/Server einfach keinen kommerziellen Server mehr in der Mitte, die Nutzer könnten vielmehr alles unter sich ausmachen – so etwas wie Facebook als P2P-Lösung zum Beispiel. µ
L’Inqs:
Kein Browser in Win7? Microsoft erklärt
EU-Urteil zum IE: TGDaily schimpft
Windows-Fans rufen zum Opera-Boykott auf
Opera bringt Unite
Eine kleine Bildergalerie zu den Unite-Funktionen findet sich übrigens hier: