Französische Armee im Einsatz zum P2P-Server-Shutdown

Allgemein

»Datentausch ist gefährlich für die nationale Sicherheit«, müssen sich die Verantwortlichen gedacht haben, als sie das Militär einschalteten, um den P2P-Dienst SnowTigers ausfindig zu machen. Das meint zumindest die französische Website Zataz.

Am gestrigen Dienstag rückte dann die Polizei an, unterstützt von Mitgliedern der ALPA (Association Against Audiovisual Piracy), um in Paris und Toulouse 21 Server zu konfiszieren und 10 Festnahmen vorzunehmen.

Ein Vertreter der ALPA bestätigte, dass man eng mit dem Militär zusammengearbeitet habe, um die Piratenwebsite zu finden. ALPA-Chef Frédéric Delacroix hatte wohl geschafft, die Militärkräfte davon zu überzeugen, dass SnowTigers eine kriminelle Organisation ist und Spionagetechnik verwenden würde.

http://torrentfreak.com/images/snowtigers.jpg

Schlimmer noch ist die Tatsache, dass der Dienst auch den freien Austausch von Künstlern organisierte (statt nur die üblichen Raubkopien). Alle, die Geld an die SnowTigers spendeten, auch für hehre Zwecke, sind nun trotzdem potentielle Terroristen und könnten auch verklagt werden –  Delecroix erklärte, dass Leute, die Geld spendeten, nun auch verhört werden könnten.

Als dies am Abend unser britischer Kollege Nick Farrell hörte, konnte er nicht anders und kommentierte: »Das ist das erste Mal, dass Militär von der Entertainment-Industrie befehligt wurde. Der französische Steuerzahler finanziert also das Militärpersonal für Industriezwecke!« Und fügt murrend irrwitzige Vergleiche an, wie es die Briten eben gerne tun. Er meint etwa, es sei nur noch eine Frage der Zeit, bis die Franzosen ihre nuklearen Abschreckungswaffen einsetzen, um die widerspenstigen skandinavischen Länder sowie China und Russland wieder »auf Spur« zu bringen. Wir haben uns jedenfalls mächtig rüber diese absichtlichen Übertreibungen amüsiert. µ

L’Inqs:
Zataz: Militäreinsatz gegen P2P
Inquirer UK: »Die spinnen, die Franzosen!«

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